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FC Kray
"Ich mache jetzt auch, was ich will"

FC Kray: Dirk Wißel sorgt für große Unterhaltung
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Dirk Wißel ist für seine verbale Schlagfertigkeit mittlerweile bestens bekannt. Der 43-Jährige hat in der Regel auf jede Frage eine unterhaltsame Antwort parat.

Auf der Pressekonferenz nach dem Stadtderby gegen Rot-Weiss Essen lief der Krayer Trainer zur Höchstform auf und zündete ein Feuerwerk sarkastischer Sprüche. Wißel erklärte auf höchst humorvolle Art und Weise, was er über die aktuellen Themen rund um den FC Kray denkt. Sowohl der Westdeutsche Fußballverband als auch die Krayer Spieler und sein Betreuerstab blieben von seiner Kritik nicht verschont.


Dirk Wißel...

...über die ungeklärte Stadionfrage in Kray: „Ich hatte mir vorgenommen diese Geschichte nicht mehr zu thematisieren. Dieser Umstand hat sich zu einer Lachnummer entwickelt. Als Aufsteiger sind wir auf unseren Heimvorteil wahrscheinlich angewiesen. Ich gehe aber davon aus, dass wir in dieser Saison kein Spiel mehr in der KrayArena austragen werden. Jedenfalls wüsste ich nicht, wie das gehen sollte. Als Siebenjähriger wäre ich in diesem Fall trotzig geworden und wütend abgehauen. Jedoch würde das in der Liga und beim Verband kein Schwein interessieren. Deshalb laufen wir einfach weiter am Uhlenkrug auf.

„Man kann auch nicht alles können: Bälle aufpumpen, Computer anmachen und alle Zeilen treffen. Das ist ja wie Elfmeterschießen.“

Man müsste sich aber vorstellen, was los wäre, wenn Rot-Weiss Essen seine Heimspiele plötzlich am Stoppenberger Hallo austragen müsste. Dann würden sofort 500 Mann zum Verband nach Duisburg fahren, den Zuständigen aus seinem Büro zerren und ihm auf die Fresse hauen. Das könnte ich auch absolut verstehen. Denn dort sitzt jemand mit großer Langeweile und fragt sich: ‚Wen ärgere ich heute mal?‘ Gegen Siegen hatten wir 300 Zuschauer, zu manchem Training an der Buderusstraße kommen mehr Leute. Unsere Anlage ist nur bedingt tauglich für die Regionalliga. Allerdings ist das an der Westender Straße beim MSV Duisburg II keinesfalls anders. Dort darf aber gespielt werden. Ich brauche nicht unbedingt eine eigene Trainerkabine. Aber Spiele gegen die Zweitvertretungen von Düsseldorf, Bochum oder Mönchengladbach, die nicht mehr als 30 Nasenlöcher mitbringen, könnte man auch in Kray austragen.“

...auf die Frage, warum Kapitän Dominik Immanuel nicht im Kader stand. Weil wir der FC Kray sind. Auf dem Spielberichtsbogen wurden nur 17 statt 18 Spieler eingetragen. Man kann auch nicht alles können: Bälle aufpumpen, Computer anmachen und alle Zeilen treffen. Das ist ja wie Elfmeterschießen.

...über die Derby-Atmosphäre im Stadion Essen. Zu meiner aktiven Zeit war es scheißegal, ob wir auf einem Parkplatz oder vor 11.000 Zuschauern gespielt haben. Unseren Jungs ist es offenbar sehr wichtig, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Deshalb wollten auch alle, die zum erweiterten Kader der Ersten Mannschaft gehören, auf der Bank sitzen. Das hat der Linienrichter in der ersten Halbzeit auch berechtigterweise beanstandet. Schließlich standen nur 17 Mann auf dem Spielberichtsbogen.

„Demnächst können wir auch einen Grill und eine Kiste Bier neben die Ersatzbank stellen.“

Es passt auch ins Bild, dass auf der Bank fleißig Fotos gemacht wurden. Das ist typisch für den FC Kray. Demnächst können wir auch einen Grill und eine Kiste Bier neben die Ersatzbank stellen.

...über die Offensivaktionen seiner Mannschaft. Nach zwei Minuten ergab sich für uns eine Kontermöglichkeit, als wir mit drei Mann auf einen Essener zuliefen. Allerdings passiert es in dieser Liga nur dem FC Kray, dass daraus eine Abseitsposition entsteht. Darüber hinaus bin ich kein Freund davon, dass Bälle ins Tor getragen werden. Montags in der Zeitung steht nicht: Tor mit der Picke, da steht lediglich: Tor. Was zählt, ist das Tor. Der Unterschied zwischen einem Pfostenschuss und einem Tor ist so groß wie der zwischen einer Pfütze und einem Ozean.“

„In diesem Sinne wünsche ich allen guten Sex.“

...auf die Frage eines Vereinsverantwortlichen, wer am Sonntag in der Reserve auflaufen soll. „Das ist mir total egal! Setz ein, wen du willst. Meinetwegen können dort alle spielen, die auf der Bank saßen. Ich passe mich jetzt an und mache auf einfach, was ich will.“

...wünschte mit seinem Schlusssatz auf der Pressekonferenz dennoch allen Anwensenden ein schönes Wochende: „In diesem Sinne wünsche ich allen guten Sex.“

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