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Kray - Siegen 0:3
Das gallische Dorf hängt in den Seilen

FC Kray: 0:3! Wißel-Elf in allen Belangen unterlegen
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Dem laut FCK-Coach Dirk Wißel "gallischen Dorf der Regionalliga" scheint der Zaubertrank ausgegangen zu sein. Gegen Siegen gab es die nächste Pleite.

Mit dem 0:3 (0:1) gegen die formstarken Sportfreunde war der FC Kray noch sehr gut bedient. Einzig der phasenweise gravierenden Abschlussschwäche der Gäste war es zu verdanken, dass den Essenern ein erneutes Debakel wie am vergangenen Samstag beim 2:7 in Lotte erspart blieb. Ein Umstand, den Gäste-Coach Michael Boris trotz des souveränen Dreiers zu bemängeln hatte. "In der Offensive haben wir im Gegensatz zur Defensive wenige 'Regionalliga-Spieler'. Wir spielen nach vorne, erarbeiten uns die Möglichkeiten, aber noch klemmt es ein bisschen. Mit den jungen Leuten müssen wir einfach Geduld haben", betonte der ehemalige Coach der Schalker Reserve. Einseitige Partie am Uhlenkrug

Die Vorstellung der Gastgeber war dagegen in keinem Mannschaftsteil regionalligatauglich. Vor einer spärlichen Kulisse von 300 Zuschauern lief der Doppelaufsteiger den Gästen aus dem Siegerland von Beginn an nur hinterher. Es entwickelte sich eine Partie, die den Charakter eines Vorbereitungsspiels hatte, in dem zwei Mannschaften aus unterschiedlichen Spielklassen aufeinander treffen. Denn genau wie Lotte war auch Siegen mindestens eine Nummer zu groß für einen FC Kray, dem die Euphorie der vergangenen beiden Jahre offenbar abhanden gekommen ist. Siegen konnte die reifere Spielanlage vorweisen und profitierte fast im Minutentakt von Stellungsfehlern in der Krayer Defensive. Einen davon verwertete Julian Jacobs zur 1:0-Führung (19.).

Kray: Omar Allouche – Hussein Allouche (64. Wibbe), Knieper, Zweck – Ioannis Ketsatis, Sokhan-Sanj, Karagülmez, Walter (56. Schmidt) – Kehrmann (79. Nimptsch), Elouriachi, Mun Siegen: Koczor – Dalman, Binder, Weber, Lemke – Jakobs, Grebe (65. Sonntag), Zeh, Dej, Michel (71. Mlynikowski) – Lewejohann (75. Veselinovic) Schiedsrichter: Athanassiadis (Frechen) Zuschauer: 300 Tore: 0:1 Jakobs (20.), 0:2 Lewejohann (55.), 0:3 Michel (69.) Gelb-Rote Karte: Jakobs (87.)

Es war ein Treffer, der das Fass bei Wißel zum Überlaufen brachte. Wutentbrannt warf der Linienchef sein Sakko auf den Boden und stürmte auf die gegenüberliegende Seite des Spielfeldes, um dort seine Defensive zusammenzufalten. „Wir haben auf der linken Seite zum x-ten mal falsch gestanden. Ich kann Sachen an die Tafel malen, aber wenn das nichts bringt, wäre die Alternative, den Jungs einen Zettel mitzugeben, auf den sie während des Spiels mal draufschauen können", erklärte Wißel gewohnt ironisch und fügte hinzu: "Da sind wir oft überlaufen worden und das hat nicht nur etwas mit der höheren Endgeschwindigkeit des Gegenspielers zu tun, sondern damit, dass ich zu weit innen oder außen stehe, oder zu spät losgelaufen bin."

"Das war der Grund für meinen Ausflug"

Freilich schüttelte der ehemalige Speldorfer auch für diese Situation ein passendes Zitat aus dem Ärmel. "Johann Cruyff hat mal gesagt: 'Wenn einer ganz schnell über den Platz rennt und dann versucht, mit einer Grätsche den Ball zu bekommen, kann man sich relativ sicher sein, dass er zu spät losgelaufen ist. Und das war der Grund für meinen Ausflug.“ Aber auch der Erfolgstrainer konnte an diesem Abend keine Wunder bewirken. Siegen drückte nach dem Führungstor noch kräftiger auf das Gaspedal und erspielte sich eine hochkarätige Gelegenheit nach der anderen. Es dauerte jedoch aus den bekannten Gründen bis zur 54. Minute, ehe Rene Lewejohann per Flugkopfball für die Vorentscheidung sorgen konnte. Der überragende Sven Michel markierte schließlich den Schlusspunkt in einer extrem einseitigen Partie (69.).

Am Ende blieb Wißel einzig die nüchterne Erkenntnis, dass es sein Team "derzeit nicht besser kann." Erst Recht gegen die Topteams der Liga. Ein wenig mehr werden seine Schützlinge am kommenden Samstag dennoch anbieten müssen. Denn dann bittet Rot-Weiss Essen zum Derbytanz im Stadion Essen (14 Uhr). Bis dahin sollte Wißel schleunigst einen neuen Zaubertrank entwickeln, ansonsten könnte sich das Highlight der Saison zu einem bitteren Nachmittag entwickeln.

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