Mittlerweile hat es sich zu einem echten Klassiker entwickelt. Zum vierten Mal in Folge wird der städtische Vorzeigeklub Rot-Weiss Essen im Rahmen der Sommervorbereitung von der "Auf Asche Top-Elf" herausgefordert, einer Auswahl Essens bester Amateurkicker. Innerhalb einer Woche haben über 4500 Fußballfans den diesjährigen "Auf-Asche-Kader" für das Spiel am 6. Juli (19.30 Uhr) im Sportpark am Stoppenberger "Hallo" gewählt. Ein eindeutiges Indiz für den hohen Stellenwert, den dieser sportliche Vergleich in der Essener Fußballszene genießt. Die Organisatoren der Veranstaltung gehen davon aus, dass die Zuschauerzahl aus dem Vorjahr, als 2500 Fans an der Bäuminghausstraße ein 2:2-Remis sahen, auch am Freitag erreicht oder sogar übertroffen werden könnte.
Eine zusätzliche Brisanz verspricht die Begegnung aufgrund der Tatsache, dass sich die Auf-Asche-Truppe offenbar zu einem Angstgegner des Regionalligisten entwickelt hat. Nach einem standesgemäßen 9:0-Auftaktsieg im Jahr 2009 verlor die Elf von der Hafenstraße 2010 zur Verwunderung aller Beteiligten mit 1:2. Die allerorts angekündigte „Revanche“ schlug im vergangenen Sommer ebenfalls fehl. Für die Wrobel-Schützlinge reichte es nur zu einem 2:2-Unentschieden.
RWE will die Schmach tilgen
Nicht von ungefähr betont RWE-Teammanager Damian Jamro, dass sich die Bergeborbecker auf die Fahne geschrieben hätten, die Schmach endgültig zu tilgen. „Gerade die Jungs, die bei den letzten beiden Spielen dabei waren, haben noch eine Rechnung mit dem Auf-Asche-Team offen. Diese Partie ist zu einem wichtigen Thema bei den Spielern geworden und wird garantiert von allen ernst genommen“, versichert Jamro. Nach dem Trainingslager im niedersächsischen Wesendorf, wo die Essener laut Jamro „erstklassige Bedingungen“ vorfanden, ist es der erste Auftritt vor einem Essener Publikum. Speziell für die Neuzugänge der Rot-Weissen sei dies eine besondere Angelegenheit. „Die neuen Spieler können sich erstmals vor unseren Zuschauern präsentieren. Dabei möchte natürlich jeder einen guten Eindruck hinterlassen“, sagt Jamro.
Zundler rechnet mit einem motivierten Favoriten
Ein- und aufgestellt wird die Auf-Asche-Elf von David Zundler, dem Coach des SuS Haarzopf, dem in der abgelaufenen Saison der Aufstieg in die Landesliga gelang. Der Übungsleiter ist nach den jüngsten Prestige-Erfolgen der Amateure ebenfalls davon überzeugt, dass seine Auswahl auf einen „deutlich motivierteren“ Gegner treffen wird. „Ich glaube kaum, dass Waldemar Wrobel am Vormittag eine harte Einheit ansetzen wird. RWE wird alles daran setzen, die Verhältnisse in Essen zurecht zu rücken. Darauf müssen wir uns einstellen“, weiß Zundler.
Nichtsdestotrotz hat der ehemalige Karnaper die Hoffnung auf eine weitere Sensation nicht aufgegeben. Zundler setzt gewissenhaft auf die Underdog-Rolle. „Der Druck liegt eindeutig bei Rot-Weiss. Wir müssen nach den tollen Leistungen in den Vorjahren niemandem etwas beweisen. Und genau dieser Umstand hat die Truppe zuletzt so stark gemacht.“