"Was wir die letzten zwei Jahre erlebt haben, war eine Höchststrafe. Vor allem das Aus gegen einen Sechstligisten im Niederrheinpokal. Bei uns herrschte mindestens 14 Tage Ratlosigkeit und Trauer", war einer der ersten Sätze von Aufsichtsratschef Hartmut Gieske.
Doch nach dem erneuten Rückschlag rappelten sich die Oberhausener Verantwortlichen wieder auf und planten die kommende Regionalliga-Saison - der Optimismus ist zurückgekehrt. "Wir hoffen, dass die Mannschaft charakterlich einwandfrei ist. Wenn junge Menschen aus Memmingen mit 20 Jahren zu uns kommen und das für kleines Geld, dann wollen sie etwas mit uns erreichen. Wir können den Jungs nur vor und nicht in den Kopf gucken", sagte Präsident Hajo Sommers. Der Sportliche Leiter Frank Kontny ergänzte. "Mit jedem Einzelnen der 24 Leute habe ich Gespräche geführt und alle haben mir versprochen, dass sie sich für RWO den Arsch aufreißen werden und sich voll mit dem Klub identifizieren."
"Wiederaufstieg? Das ist Harakiri!"
Identifikation ist ein gutes Stichwort. Denn allen voran das forderte Gieske von den Spielern. "Die Mannschaft und das Trainerteam stehen in der Verantwortung, dass sich alle wieder mit RWO identifizieren können. Das war in den letzten zwei Jahren nicht immer der Fall", betonte Gieske, der aber auch einen Satz für alle, die vom Wiederaufstieg träumen, parat hatte. "Damit meine ich nicht den Wiederaufstieg. Denn davon zu reden wäre Harakiri. Die Mannschaft muss wieder fighten. Ich habe keinen Bock mehr darauf, dass ich bis zur letzten Minute in einem Heimspiel um ein torloses Remis zittern muss."
Schuldenberg ist angewachsen
Jörg Lange, der zum 13. Juli scheidende Finanzchef, hatte dagegen weniger Positives zu berichten. Lange, der in Oberhausen zwei Jahre lang für den finanziellen Part verantwortlich war, berichtete, dass RWO aktuell einen Schuldenberg von 1,7 Millionen Euro mit sich schleppt. Jedoch folgte auch ein beruhigender Satz. Lange: "Wir haben alles im Griff." Nach dem Pokalspiel gegen den FC Bayern München hatten die "Kleeblätter" ein Dispo von "nur" 532.000 Euro. Doch der Doppel-Abstieg ließ den Schuldenberg um über eine weitere Million Euro anwachsen. Langes Nachfolger wird der Ur-Oberhausener, langjähriger Sponsor und RWO-Mitglied Herbert Jöring, Geschäftsführer der Firma RSL-Container.
Werbe-Aktion läuft sehr stark an
Dass RWO bald wieder bessere Zeiten erlebt, dafür soll auch die aktuelle Marketing-Aktion "Einer für Alle, Alle für Einen", sorgen. Aktuell wurden 85 Werbepakete zu je 1000 Euro an den Mann gebracht. Bis zum 27. Juli sollen es 250 werden. "Das ist der Stand nach einer Woche. Wie ich finde, für Oberhausener Verhältnisse sensationell. Irgendwann werden wir hoffentlich 250 Baupakete verkauft haben. Am 27. Juli werden wir dann vor großer Kulisse im Testspiel gegen Fortuna Düsseldorf wissen, wer auf der Brust von Rot-Weiß Oberhausen in der Saison 2012/2013 prangen wird", beendete Norbert Lamb, Initiator der Aktion, das Mitgliederforum vor der Diskussionsrunde.
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