Am Dienstagabend stand noch der Alltag auf dem Programm von Terrence Boyd, dem 21-Jährigen Nachwuchs-Stürmer von Borussia Dortmund. Mit der Reserve des BVB traf der ehemalige Berliner vor knapp 600 Zuschauern im Stadion Rote Erde auf die Zweitvertretung des 1. FC Kaiserslautern. Per Strafstoß erzielte er beim 2:1-Sieg der Dortmunder den zwischenzeitlichen Treffer zum 2:0.
Am Mittwoch dann flatterte Boyd überraschend eine frohe Kunde ins Haus. Obwohl er noch nie in der Bundesliga ran durfte, lediglich ab und an mit dem Profikader von Jürgen Klopp trainiert und einmal bei einer Bundesligapartie auf der Bank saß, nominierte Jürgen Klinsmann, der neue Nationaltrainer der USA, den Stürmer für das Länderspiel der "Amis" am 29. Februar in Italien. Statt - wie am Dienstag - Denis Linsmayer und Willi Orban, werden seine Gegenspieler dann Criscito, Balzaretti und Chiellini heißen.
Ganz nebenbei dürften sich mit der Nominierung für das Länderspiel in Italien auch die Chancen Boyds auf eine Teilnahme am olympischen Fußballwettbewerb erhöhen, von dem er träumte, seit er erstmals für die Olympia-Mannschaft der Vereinigten Staaten nominiert wurde. Die Aussichten stehen jedenfalls gut für ihn, im Spätsommer in London dabei zu sein - es sei denn, Jürgen Klopp will ihn dann lieber in Dortmund sehen.
Boyd wurde am 16. Februar 1991 in Bremen geboren. Zunächst spielte er für den FC Bremerhaven, ehe er in die Jugendabteiung von Hertha BSC wechselte. Dort wurde er von den Scouts der Borussia entdeckt. In der kommenden Saison soll er fest zum Kader von Jürgen Klopps Bundesligatruppe gehören. In der aktuellen Spielzeit erzielte er in 17 Regionalligaspielen immerhin elf Tore. Kein Wunder also, dass man auch in Übersee auf ihn aufmerksam wurde ...
Für das Testspiel beim Weltmeister von 2006 nominierte Ex-Bundesligatrainer Jürgen Klinsmann neben Boyd mit Timothy Chandler (1. FC Nürnberg), Steven Cherundolo (Hannover 96), Jermaine Jones (FC Schalke 04), Fabian Johnson und Danny Williams (beide TSG Hoffenheim) fünf weitere Bundesligaspieler.