Die Enttäuschung bei den Schalkern war riesengroß. „Wir haben bis zum Platzverweis den Gegner an die Wand gespielt. Ich bin mir sicher, dass wir im Duell elf gegen elf ganz klar gewonnen hätten. Diese Niederlage ist wirklich ärgerlich“, resümierte Ersatzkeeper Robin Himmelmann.
Ähnlich sah es Routinier Frank Fahrenhorst: „Wenn wir Alex Langlitz nicht verlieren, dann gewinnen wir das Spiel.“ Die Kulisse an der Hafenstraße beeindruckte auch Fahrenhorst. „Ich weiß ja, was in Essen abgeht. Das hört man von einigen Spielern. Für mich ist das nichts Neues. Doch für die jungen Burschen war das sicherlich eine schöne Erfahrung.“
Für Dominik Ernst gehören die Auftritte in Essen in die Abteilung „schnell vergessen“. „Ich habe hier letzte Saison mit Wuppertal im Pokal ein 1:4 kassiert, jetzt verliere ich auch mit Schalke. Das ist sehr ärgerlich.“
Als „ärgerlich“ empfand auch Schalkes Nachwuchsleiter Bodo Menze die Niederlage in Essen. „Wir haben mit Alex Langlitz einen von der Physis her starken Spieler verloren, der für so ein Spiel sehr wichtig ist. Doch auch ohne ihn hatten wir genügend Möglichkeiten. Aber die finalen Situation haben wir falsch ausgespielt. Nichtsdestotrotz möchte ich Rot-Weiss Essen an dieser Stelle gratulieren. Wer nach 90 Minuten einen Treffer besser ist, der hat den Sieg auch verdient. So ist das nunmal im Fußball.“
Essens Beinahe-Torschütze Lukas Lenz gestand offenherzig, dass der Treffer zum 1:0 nicht auf sein Konto ging. „Es war noch jemand dran, ich habe aber nicht genau gesehen, wer.“ Das sei jedoch nach dem lang ersehnten Sieg ohnehin nicht von Interesse: „Endlich! Mir ist wirklich ein Stein vom Herzen gefallen.“
„Wir haben von der Physis und der Bereitschaft eine Menge angeboten“, befand RWE-Trainer Waldemar Wrobel. „Man darf ja auch nicht vergessen, gegen wen wir gespielt haben. Timo Hildebrand hat Champions League gespielt, Frank Fahrenhorst hat Champions League gespielt, Manuel Torres und Kevin Pires-Rodrigues sind U20-Nationalspieler aus Spanien und Portugal.“
„Wichtig war, dass wir während der ganzen Scheiße, die uns in den letzten zehn Spielen passiert ist, zusammengehalten haben. Einzelne Pfiffe kann man zwar verstehen, aber der Trainer, die Verantwortlichen und wir Spieler wussten immer was wir können. Das, was wir in den letzten Spielen angeboten haben, war nicht unser Niveau“, sagte RWE-Kapitän Timo Brauer. „Besonders für unsere Fans waren drei Punkte gegen den verhassten Nachbarn besonders wichtig und das lässt uns alle vor Freude strahlen. Spielerisch geht es immer besser, aber das war ein Anfang und kann eine Initialzündung werden. Jedenfalls ist dieses Erfolgserlebnis auch für die nächsten Wochen enorm wichtig.“