Einfach so tun, als wäre nichts gewesen, die empfindliche Niederlage in Idar-Oberstein unbedacht abhaken, das war schlicht unmöglich. Daher setzte Waldemar Wrobel für den Montag danach eine Krisensitzung an, in der der Essener Trainer nach eigenem Bekunden kritische, vor allem aber deutliche Worte gefunden habe. Weitermachen wie bisher kann die Devise nach der 1:2-Niederlage nicht lauten. Dennoch, betont Wrobel, sei es nun mit am wichtigsten, die Ruhe zu bewahren.
Dass der kommende Gegner nun dummerweise die Zweitvertretung des FC Schalke 04 ist, dürfe dabei keine Rolle spielen. „Wir brauchen einfach mal wieder ein Erfolgserlebnis, so banal das klingt“, sagt Wrobel. „Deshalb ist der Gegner für uns erstmal egal.“ Einen Bonus verspricht sich der 41-Jährige von einem möglichen Sieg gegen den Erzrivalen ohnehin nicht. „Wenn wir gewinnen sollten, ist nicht alles vergessen – genau wie wir auch nicht anfangen, öffentlich auf die Spieler einzuflexen, wenn das in die Hose geht.“ Wrobel versucht, möglichst viel Druck von seinen Spielern fernzuhalten. Dass einzelne Zuschauer aber möglicherweise ihren Unmut kundtun könnten, darauf sei er sehr wohl vorbereitet. „Was bisher von Fanseite kommt, ist absolut überragend. Wenn wir uns feiern lassen, müssen wir uns das auch ohne wenn und aber anhören, wenn es Kritik gibt. Schließlich haben wir selbst die Ursache dafür gelegt. Jetzt ist es an uns, etwas zurückzugeben, nachdem die Leute teilweise so weit fahren, um sich dann Spiele wie in Idar-Oberstein anzutun.
Ob die Wende nun gegen Schalke, Dortmund, Düsseldorf oder Fortuna Köln gelingt, das könne er nicht versprechen. Wohl aber so viel: „Wenn wir aus dieser Situation rauskommen, sind wir alle stärker als zuvor. Schalke wegzuflexen wäre aber natürlich schon richtig geil. Dann könnten wir uns auch das abholen, was uns schon lange zusteht.“ Dass die Wende aber kommt, ist für den Coach unzweifelhaft. „Irgendwann werden wir uns dann hoffentlich erinnern: Weißt du noch damals, im November...?“