Dennis Lamczyk befand: „Das war jetzt ein schönes erstes Spiel. Mit einem Sieg in die Saison zu starten ist immer gut. Wir müssen aber auch festhalten, dass wir die Überzahlsituationen nicht gut ausgespielt haben. Das müssen wir analysieren. Generell haben wir nicht alles so umgesetzt wie wir uns das vorgenommen hatten. Wir haben uns von Mainz gerade gegen Ende viel zu sehr hinten reindrücken lassen. Das war ein spielerisch sehr starker Gegner, der die Murmel gut hat laufen lassen, trotzdem darf das so nicht passieren.“ Möglicherweise hat dazu auch der Ausfall von Timo Brauer und Suat Tokat beigetragen, aber der Essener Keeper will dies als Erklärung nicht durchgehen lassen. „Die Verletzungen von Stammspielern sind immer ärgerlich, aber mit dem Kader haben wir genug Qualität und müssen auch solche Ausfälle kompensieren können.“
Meik Kuta war trotz des 2:1-Erfolgs überaus selbstkritisch. „Wir haben das gegen die zehn Mainzer wirklich schlecht gemacht. Vor der Partie haben wir uns viel vorgenommen und konnten davon kaum etwas umsetzen. Die Hauptsache ist aber, dass wir die drei Punkte eingefahren haben.“ Dass mit jedem Punkt auch die Erwartung des Umfelds steigt, ist für Kuta jedoch kein Problem: „Natürlich entwickeln die Fans jetzt wieder eine Erwartungshaltung, aber das ändert für uns nichts – wir haben keinen Druck.“
Ersatzkapitän Vincent Wagner stellte nach der Partie erleichtert fest: „Das ist das erste Spiel, das ich mit der Binde gewonnen habe.“
Der etatmäßige Mannschaftskapitän, Timo Brauer, musste derweil mit Kniebeschwerden aussetzen. „Die letzte Untersuchung hat ergeben, dass er nicht spielen kann, auch wenn wir vorher damit gerechnet haben, dass es reicht“, erklärte RWE-Trainer Waldemar Wrobel.
Für Brauer fühlte sich der Tribünenplatz jedoch höchst unkomfortabel an: „Bei einem Fußballspiel von deiner Mannschaft nur zugucken zu können, ist immer schlimm. Der Sieg hat mich aber natürlich entschädigt. Dass wir es gerne mal spannend machen, kennen wir ja seit dem Pokalspiel. Die drei Punkte waren heute das Wichtigste, über die Art und Weise wird in zwei, drei Wochen keiner mehr reden. Dann stehen nur die drei Punkte in der Tabelle fest.“
Teammanager Damian Jamro musste nach der schwierigen Schlussphase zwar tief durchatmen, konnte dann aber ein durchaus zufriedenes Resümee ziehen. „Der Einstand ist mit dem Sieg also geglückt. Sicherlich war das kein überragendes Spiel, aber man kann ja nicht jede Woche eine Party feiern. Jetzt sind wir angekommen und nach so einem Spiel hebt auch erstmal keiner ab.“
In seiner Analyse fand Wrobel jedoch durchaus Kritikpunkte: „Wir haben als Kollektiv nicht so gespielt, wie wir uns das vorgestellt haben. Es soll nicht so rüberkommen, dass alles gut war. Es war aber auch nicht alles schlecht.“ Sein Gesamtfazit des Saisonauftakts fiel aber selbstverständlich hochzufrieden aus: „Wir haben uns gut verkauft und zweimal gewonnen, zuletzt jetzt gegen eine starke Mainzer Mannschaft. Das ist definitiv keine Laufkundschaft, da wiederhole ich mich gerne. Wir haben gezeigt, dass wir in dieser Liga mitspielen und uns etablieren können. Wir haben aber auch gesehen, dass wir an der ein oder anderen Stellschraube noch etwas tun müssen.“