Achim Weber steckt in Schwierigkeiten (RS-Foto: Redemann).
Seit dem vergangenen Mittwochmittag ist die Antwort klar: Nein! Denn: „Der WSV steht vor einem Scherbenhaufen.“ Diese klaren Worte wurden am Mittwoch von Geschäftsführer Achim Weber und Noch-Boss Friedhelm Runge bestätigt.
Auf der einberufenen Pressekonferenz stellten Runge und Weber noch einmal die Situation klar. „Am 1. Juli 2011 ist der Wuppertaler SV Borussia schuldenfrei. Die Investitionen von Friedhelm Runge sind ein Darlehen und keine Bürgschaft“, begann Weber mit dem Positiven, bevor er zu den weniger erfreulichen Dingen kam. „Zur kommenden Saison sind wir zwar schuldenfrei, doch müssen wir mit Beginn der Spielzeit 2011/2012 auch eine erhebliche sechsstellige Summe decken. Hierfür suchen wir mit unserem Wirtschaftsrat nach Unternehmen, die in den WSV investieren wollen.“
Dass dieses Vorhaben alles andere als einfach ist, wurde auf der Pressekonferenz mehr als deutlich. Weber betont: „Finanziell gesehen stehen wir mit dem Arsch an der Wand. Und sportlich sind wir in einer riesigen Talsohle. Wir müssen jetzt alle enger zusammenrücken und einen Weg aus dieser Situation finden. Die potentiellen mittelständischen Unternehmen zeigen zwar Interesse – mehr aber auch nicht.“ Runge wählte dagegen noch drastischere Worte. Er sei von der aktuellen Lage nicht enttäuscht, sondern „entsetzt.“ Er ergänzte: „Am Montag hatten wir eine Sitzung mit Vertretern aller Gremien. Als ich die Details gehört habe, war ich schockiert. Ich habe immer gehört, dass wenn ich den Verein eines Tages verlassen sollte, alles besser wird. Nun frage ich mich, wer hinter diesen Gerüchten gesteckt hat. Dieser Mensch, der solch einen Mist erzählt, sollte am besten nach Afrika gehen.“
Es bleibt dabei: Friedhelm Runge verabschiedet sich (RS-Foto: Redemann).
Bis Mitte Januar muss der Wirtschaftsrat etliche potentielle Sponsoren im Bergischen Land abklappern, um diese für ein Sponsoring beim WSV zu begeistern. Ansonsten wird der Klub den gleichen Weg wie der FC Remscheid und Union Solingen einschlagen. Und die stürzten bekanntlich in die Niederungen des Amateurfußballs ab. Das Bergische Land würde so erneut einen Traditionsverein abrutschen sehen. Runge: „Ich habe diese Negativ-Stimmung in Wuppertal satt. Hier im Tal geht alles den Bach runter und keiner wehrt sich dagegen. Ich kann es nicht mehr hören, dass die Politiker überall sparen müssen, denn das müssen wir alle. Die Politik ist jetzt gefragt, etwas zu unternehmen. Ansonsten verliert die Region seinen letzten emotionalen Werbeträger.“
Und einen Rückzug vom Rückzug wird es für Runge definitiv nicht geben. „Ich werde nicht mehr versuchen etwas anzuschieben. Die WSV-Gremien müssen selbst die Unternehmen aktiv ansprechen und nicht am Schreibtisch sitzen und etwas erzählen. Es ist die Zeit gekommen, um zu handeln.“