Mike Wunderlich machte keinen Hehl aus der Stimmung in der Kabine: "Das ist eine gefühlte Niederlage. Aber das war zu wenig von uns, wir hätten über 90 Minuten mehr Fußball spielen müssen. Das war ja nicht das erste, sondern das vierte oder fünfte Mal, dass wir in den letzten Minuten noch ein Tor kriegen. Es wäre wichtig gewesen, mal so einen glücklichen Dreier über die Zeit zu bringen. Aber, krass gesagt, hätten wir den Sieg auch nicht verdient."
Immerhin, den Treffer zum 1:0 reklamierte Wunderlich für sich: "Ich weiß nicht, ob noch jemand dran war. Aber nach so einer langen Durststrecke ist es für mich ein gefühltes Tor."
Keeper André Maczkowiak resümierte: "Die erste Halbzeit war in Ordnung. Im zweiten Durchgang haben wir zu viel mit langen Bällen gearbeitet. Die haben fünf Leute dabei, die über 1,90 Meter sind, deshalb sind wir so nicht zum Zug gekommen."
So war es unter anderem Maczkowiaks Paraden in den Schlussminuten zu verdanken, dass RWE wenigstens noch einen Punkt über die Zeit brachte. Der Torwart bestätigt: "Im Moment bin ich gut drauf, aber das ist mein Anspruch. Ich will irgendwann auch mal höher spielen und hoffe, dass es mit RWE klappt."
Wolfgang Jerat (Foto: firo).
Bonns Trainer Wolfgang Jerat befand: "Ich habe schon häufig schlechtere Spiele in dieser Liga gesehen. Das hat meinen Eindruck bestätigt, dass RWE trotz dem Abgang von Sascha Mölders schwerer zu spielen ist und kompakter steht als in der Hinserie. Wir wären natürlich gerne in Führung gegangen und hatten auch ein kleines Chancenplus. Nachdem wir dann durch eine Gelegenheit, die eigentlich gar keine war, in Rückstand geraten sind, können wir mit dem Punkt also leben."
RWE-Coach Ralf Aussem hielt fest: "Wir haben uns sehr schwer getan und wenig Chancen herausgespielt. Wenn man dann durch einen Standard mit Glück 1:0 in Führung geht, gewinnt man so ein Spiel normalerweise. Diesmal war das nicht so, aber dann muss man auch mal mit einem Punkt zufrieden sein. Unsere Serie hat damit ja gehalten, weil wir nicht verloren haben."
Aussems Trainerkollege Uwe Erkenbrecher bekannte: "Ich habe schon Samstag, Sonntag ein immer schlechteres Gefühl bekommen. Wir hatten jetzt schon einige Spielausfälle und mussten permanent die Spannung hochhalten. Das ist nicht leicht. Aber gegen einen Gegner, der mir absolut imponiert hat, müssen wir mit einem Punkt zufrieden sein."
Alassane Ouedraogo und Timo Brauer mussten verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Während Ouedraogo eine Unterarmprellung erlitten hat, hatte Brauer mit muskulären Problemen in der Wade zu kämpfen.