"Ich war auch mit ganz anderen Erwartungen nach Hamm gekommen, aber leider haben mich Verletzungs- und auch private Gründe zurückgeworfen", gibt Aktas zu.
Von den Preußen brachte er schon eine Oberschenkelblessur mit in die Vorbereitung, musste zu Beginn der Saison zusehen und machte dann am 7. September in Herne sein vorläufig letztes Spiel für die HSV. "Erst hieß es nach einer Untersuchung, es wäre eine Zerrung, dann stellte sich die Sache als Muskelfaserriss heraus", erinnert sich Aktas. "Dann habe ich zweimal mit dem Training zu früh angefangen und hatte immer wieder Schmerzen."
Als auch noch seine Mutter erkrankte und operiert werden musste, hatte der 27-Jährige nicht mehr die Kraft, den körperlichen Rückstand so schnell wie möglich aufzuholen. "Ich habe meine Mutter täglich im Krankenhaus besucht und in der Zeit nicht so viel trainiert. Die Geschichte hat mich natürlich nervlich belastet", berichtet Aktas.
Inzwischen gehen es der Mama und auch ihm besser, sodass er sich voll und ganz dem Comeback auf dem Fußballplatz widmen kann. Nach Wochen langen Extraschichten bei dem Physiotherapeuten Peter Müller in Sendenhorst ist der Türke am Dienstag erstmals nach fast dreimonatiger Pause ins Mannschaftstraining eingestiegen. "Ich war viel laufen und fühle mich körperlich bei etwa 80 Prozent. Wenn bei den nächsten Einheiten nichts passiert, würde ich gerne vor der Winterpause noch ein, zwei Einsätze bestreiten", brennt Aktas mit Blick auf die beiden ersten Partien der Rückrunde, die im Dezember absolviert werden, auf seine Rückkehr ins Team.
"Ich möchte wieder richtig fit werden und der Mannschaft helfen, dass wir da unten raus kommen", kann sich der Innenverteidiger auch einen längerfristigen Verbleib in Hamm vorstellen. Sein bis zum 30. Juni 2009 laufender Vertrag besitzt zwar eine Ausstiegsklausel für den Januar, doch die will Aktas nicht ziehen. Im Gegenteil: Nachdem er bei den Stadtwerken eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker absolviert und sich nach zwei Jahren im Job komplett dem Fußball gewidmet hatte, denkt der ledige Kicker nun auch an seine berufliche Zukunft - am liebsten in Hamm.