"Jetzt haben wir dreimal in Folge auf fremden Plätzen nicht verloren. Vielleicht sollten wir das Heimrecht abgeben", überlegt Joachim Krug nicht ganz ernsthaft. "Nein, wir werden das Match am übernächsten Sonntag gegen Wattenscheid nicht verlegen, sondern müssen nun auch auf unserem Platz den Bock umstoßen", hofft der Sportliche Leiter der HSV auch auf den Befreiungsschlag auf heimischem Geläuf.
Trotz der kleinen Positivserie sind die Sorgen im Osten des Reviers in den vergangenen Tagen nicht kleiner geworden. Trainer Hans-Werner Moors, dessen Handschrift immer deutlicher erkennbar wird, gehen derzeit die Offensivkräfte aus. Thanh-Tan Tran hat sich nach Schottland verabschiedet (siehe Ballgeflüster) und Mittelfeldantreiber Marc Dyballa muss nach seinem Platzverweis bei den Sportfreunden vorerst die Füße still halten.
Daher gehen die Bemühungen, die Unterschrift von Wunschstürmer Giancarlo Fiore einzuholen, in die Endphase. "Der Junge hat jetzt seit einer Woche mit der Truppe trainiert und will gerne bei uns bleiben. Allerdings fehlen noch ein paar Euro, um die Sache dingfest zu machen", wartet Krug auf die Zusage des Hammer Hauptvorstands. Nickt der den Transfer ab, soll der klein gewachsene Italiener möglichst schon gegen Wattenscheid zum Einsatz kommen.
Das Gehalt für Fiore ist indes angesichts der Ausgaben, die für den Bau der Haupttribüne in der EVORA-Arena auf den Verein zukommen, das kleinere finanzielle Problem. Etwa 1,2 Millionen Euro wird das Schmuckstück, das den Zuschauern in Hamm wenigstens ein bisschen NRW-Liga-tauglichen Komfort bieten soll, kosten. Die Hälfte der Summe übernimmt die Stadt. Der Stadionausbau wird daher ein wesentlicher Tagesordnungspunkt bei der Versammlung der HSV-Fußballabteilung am morgigen Freitag (20 Uhr) am Sport-Casino sein.