Die Aufstiegskonkurrenz der Oberliga Westfalen - insbesondere die Sportfreunde Siegen und der ASC Dortmund - sollte gewarnt sein: Westfalia Rhynern ist ihnen dicht auf den Fersen, mausert sich zum heimlichen Aufstiegskandidaten. Nur noch ein Punkt trennt Rhynern von einem Aufstiegsplatz.
Seit dem Jahreswechsel präsentieren sich die Hammer in bestechender Form: Aus vier Partien holte man zehn Punkte, feuerte zuletzt beim 7:1-Heimerfolg gegen Wiemelhausen ein echtes Feuerwerk ab, führte dort bereits zur Hälfte mit 6:0.
"Das waren wirklich 60 überragende Minuten. Der beste Fußball, den wir in dieser Saison gespielt haben", resümierte Westfalia-Coach Alexander Bruchhage. "Wenn du ein Heimspiel 7:1 gewinnst, dann zeigt das, dass du zurecht da oben hingehörst."
Rhynern zeigte gegen Wiemelhausen alles, was eine Top-Mannschaft braucht: Tolle Kombinationen, schöne Passstafetten, herrliche Tore - wie etwa das 6:0 durch Doppeltorschütze Rafael Miguel Lopez Zapata, dessen Distanzschuss mit einer traumhaften Flugkurve im Winkel landete. Zum Zungeschnalzen!
Das sind ganz andere Mannschaften mit ganz anderen Rahmenbedingungen und Möglichkeiten, aber ich pflege immer eins zu sagen: Wenn man auf die Mannschaft guckt, auf das ganze Konstrukt, auch das Drumherum, den Staff, alle, die helfen - dann glaube ich spielt hier das beste Kollektiv der Liga.
Alexander Bruchhage über die Konkurrenz
Bruchhage lobt: "Wir haben uns vorher drei, vier Bulletpoints vorgenommen. Tempo, Tore, Tiefe - das hat die Mannschaft eindrucksvoll erfüllt. Das haben wir richtig gut gemacht." Doch die Energie, der Spielwitz aus Halbzeit eins ging irgendwann verloren, das Spiel mutete zunehmend wie entspannter Trainingskick an.
"Wir haben das Spiel hinterher verwaltet. Wir müssen die letzte halbe Stunde den Fuß einfach weiter auf dem Gaspedal lassen und noch konsequenter sein, um das Ding auch 90 Minuten durchzuspielen", kritisierte Bruchhage, nur um seine Kritik sofort zu relativieren: "Aber wenn das bei einem 7:1 das Einzige ist, was der Trainer zu meckern hat, dann ist das nicht so viel."
Westfalia Rhynern muss nun genannt werden, wenn man von den Aufstiegskandidaten in der Oberliga Westfalen spricht. "Träumen dürfen andere", sagt Bruchhage. "Mit 40 Punkten steigt man nicht ab, die haben wir jetzt. Spaß beiseite - ich sage seit Wochen: Wir gehören da oben hin." Bruchhage gibt sich selbstbewusst - zurecht.
"Wir haben zehn Punkte nach der Winterpause geholt, haben noch kein Spiel verloren. Mit uns ist zu rechnen. Wohin die Reise geht, das sehen wir dann", sagt der 50-Jährige und ergänzt erhobenen Hauptes in Hinblick auf die starke Konkurrenz: "Das sind ganz andere Mannschaften mit ganz anderen Rahmenbedingungen und Möglichkeiten, aber ich pflege immer eins zu sagen: Wenn man auf die Mannschaft guckt, auf das ganze Konstrukt, auch das Drumherum, den Staff, alle, die helfen - dann glaube ich spielt hier das beste Kollektiv der Liga."
Das ist eine Ansage. Besonders die nächsten Wochen gelten dann wohl als Prüfstein. Mit dem 1. FC Gievenbeck und Spitzenreiter VfL Bochum II geht es gegen zwei absolute Oberliga-Top-Teams.
Bruchhage weiß: "Jetzt kommen die Wochen der Wahrheit. Jetzt kommen nur noch Knallerspiele die nächsten Wochen. Da heißt es, diese Leistung zu bestätigen, aber wir haben uns auf jeden Fall schon mal Respekt verdient, so wie wir heute aufgetreten sind. Sieben Tore musst du erstmal schießen."