Wer hätte das gedacht? Nach der Winterpause besiegte Alemannia Aachen vor über 30.000 Zuschauern auf dem heimischen Tivoli West-Rivale Rot-Weiss Essen mit 2:0 und lag satte elf (!) Punkte vor den Essenern.
Sechs Wochen später dieses Bild: RWE holte nach der Aachen-Pleite 16 von 18 möglichen Punkten und die Alemannia gewann kein einziges Mal mehr. Plötzlich liegt Essen zwei Zähler vor Aachen. Die Alemannia steckt nach dem jüngsten 1:2 bei Waldhof Mannheim nur noch einen Punkt über dem Strich und tief im Schlamassel.
"Da wird man müde von", sagte Heiner Backhaus nach dem sechsten Spiel ohne Sieg gegenüber "Magenta Sport" und legte den Finger in die Wunde: "Ich kann es nicht mehr hören, dass wir gut gespielt haben."
"Du verlierst einen Ball, kriegst einen Konter. Aus dem Nichts fällt das 1:0. In so einer Aktion merkst du, dass die drei Innenverteidiger fehlen, so ehrlich müssen wir sein. Das zweite Tor, ein Standard, Lufthoheit von Andre Becker, im zweiten Ball werden wir geblockt. Aber auch da fehlen die Innenverteidiger. Das ist brutal, was unsere Jungs hier hinnehmen müssen, weil wir eine Menge investieren. Man kann ihnen keinen Vorwurf machen. Aber dann auch die Torchancen, die wir nicht ausspielen, zwei gegen eins auf letzter Linie. Es waren so viele Möglichkeiten in der Entstehung, dass man das Spiel hier gewinnt. Da wird man müde von", bilanzierte ein tief enttäuschter Backhaus.
Wir müssen jetzt noch enger zusammenrücken. Alles andere wäre Gift für die Mannschaft. Ich bin guter Dinge, dass wir das schaffen. Wir haben eine gute und charakterlich einwandfreie Mannschaft beisammen
Gianluca Gaudino
Für Alemannia Aachen wird es nicht einfacher. Die nächsten Spiele haben es in sich. Erst kommt Dynamo Dresden an den Tivoli, dann geht es zum FC Ingolstadt und dann gastiert Hansa Rostock in Aachen. Die Alemannia wäre gut beraten, allen voran in den Heim-Begegnungen den Grundstein für den Klassenerhalt zu legen.
"Wir müssen jetzt noch enger zusammenrücken. Alles andere wäre Gift für die Mannschaft. Ich bin guter Dinge, dass wir das schaffen. Wir haben eine gute und charakterlich einwandfreie Mannschaft beisammen", betonte Gianluca Gaudino bei "Magenta" nach dem 1:2 in Mannheim.