Arminia Bielefeld hat den Pokal-Fluch gebrochen. Bisher enttäuschten die Ostwestfalen immer in der 3. Liga, wenn sie zuvor einen Coup im DFB-Pokal gefeiert hatten. Das änderte sich am Sonntag: Nach der Viertelfinal-Sensation gegen Bundesligist Werder Bremen zeigte die Mannschaft von Trainer Mitch Kniat gegen den VfB Stuttgart II eine hochseriöse Leistung und setzte sich mit 4:1 durch.
Hauptdarsteller war einer, der im Pokal noch eine Nebenrolle gespielt hatte. Der gegen Bremen kurz vor Schluss eingewechselte Joel Grodowski war gegen Stuttgart der überragende Mann. Das erste und letzte Tor durch Julian Kania und Mael Corboz bereitete er vor. Die beiden übrigen Treffer erzielte Grodowski selbst.
"Wir haben heute allgemein als Mannschaft super gespielt. Ich habe meinen Teil dazu beigetragen, aber die Jungs haben mich auch perfekt eingesetzt", freute sich der 27-Jährige anschließend. Nach seinem Winter-Wechsel aus Münster nach Bielefeld blieb Grodowski drei Spiele lang torlos. Vergangene Woche platzte der Knoten - und nun folgte eine Gala-Leistung.
"Ich wusste, dass ich das Toreschießen nicht verlernt habe", meinte er. "Ich habe immer gesagt, dass ich jeden Tag und jedes Training hart an mir arbeite und mich dann dafür belohnen werde. Das habe ich heute getan, so darf es gerne weitergehen, weiß aber auch, dass das kein Selbstläufer ist."
Bescheidene Worte des gebürtigen Selmers, der im Aufstiegsrennen zum Unterschiedsspieler für die Arminia werden könnte. Vergangene Saison schoss Grodowski Preußen Münster mit 17 Toren (und vier Vorlagen) zum Aufstieg. Mit der 2. Bundesliga fremdelte der schnelle Angreifer. Doch nach seiner Rückkehr in die 3. Liga hat er nun offenbar wieder zu alter Stärke gefunden.
Mit drei Siegen in Serie nahm der DSC wieder Kontakt zu den Aufstiegsrängen auf. Bielefeld steht auf dem vierten Tabellenplatz, vier Punkte hinter dem 1. FC Saarbrücken. Im Auswärtsspiel beim SC Verl am nächsten Samstag kann die Arminia ihre Ausgangsposition weiter verbessern.
Doch trotz der jüngsten Erfolge bleibt Grodowkski auf dem Boden: "Jede Woche gewinnt gefühlt der Letzte gegen den Ersten. Die Liga ist sehr offen, da geht es auf einmal ganz schnell", weiß er. "Deswegen muss man jedes Spiel einfach von null anfangen, immer das Beste geben und versuchen natürlich, drei Punkte zu holen."