Die Favoriten auf die Aufstiegsplätze in der Oberliga Westfalen kristallisieren sich mehr und mehr heraus. Die Zweitvertretung des VfL Bochum ist mit 58 Punkten Spitzenreiter, auf Rang zwei lauern die Sportfreunde Siegen mit 50 Zählern auf dem Konto und drei (!) Nachholspielen in der Hinterhand. Dass sich die zwei Teams mit dem höchsten Gesamtetat des Wettbewerbs ihren Vorsprung noch nehmen lassen, ist aufgrund ihrer Konstanz aktuell nicht wirklich vorstellbar.
Derweil guckt der ASC 09 Dortmund in die Röhre. In der vergangenen Saison verpasste der Klub den Aufstieg als Drittplatzierter nur knapp. Am Ende lösten die Sportfreunde Lotte und Türkspor Dortmund das Ticket für die Regionalliga West. Logische Konsequenz: Die ambitionierten Aplerbecker setzten sich das Ziel, in diesem Jahr einen neuen Angriff auf die Spitzenplätze zu starten. Diese sind spätestens seit dem letzten Wochenende in weite Ferne gerückt.
Nachdem der ASC bereits in der Vorwoche mit 0:4 im Topspiel gegen Siegen baden ging, gab es nun beim TuS Ennepetal (0:1) bereits die zweite Pleite in Serie. „Die Jungs sind sehr enttäuscht. Die Niederlage gegen Siegen war schon ein Dämpfer. Jetzt sollte uns bewusst sein, dass der Zug oben erstmal abgefahren ist“, fand Cheftrainer Marco Stiepermann deutliche Worte nach dem Spiel.
Der 34-Jährige weiter: „An solchen Enttäuschungen werden die Jungs auch stärker. Das gehört zum Fußball dazu. Wir müssen durch solche Situationen zusammen durch und werden weiter hart arbeiten. Ich kann meiner Mannschaft gerade keinen Vorwurf machen, weil sie nach wie vor extrem viel aus sich rausholt. Nur die Ergebnisse sind momentan nicht auf unserer Seite.“
Positive Ergebnisse braucht es allerdings, um mit der starken Konkurrenz Schritt zu halten. Der Abstand auf den Ligaprimus aus Bochum beträgt bei einer gleichen Anzahl an absolvierten Spielen bereits 16 Punkte. Gewinnt Siegen alle Nachholspiele, ziehen sie sogar am VfL II vorbei. Kein Wunder also, dass ASC-Coach Stiepermann den Viertliga-Traum zumindest in dieser Spielzeit mehr oder weniger für geplatzt erklärt.
Wichtig ist, dass man eine DNA bei uns erkennt
Marco Stiepermann
Nun gelte es zunächst einmal, auf dem Platz wieder in die Spur zu kommen, um die gute Ausgangslage vor dem Endspurt nicht völlig zu verspielen und sich die kleine Restchance zu bewahren: „Das ist eine Situation, aus der wir jetzt wieder rauskommen müssen. Es kommt darauf an, dass wir die Fehler beim Gegner wieder erzwingen müssen. Das wird sich auf jeden Fall wieder ändern. Wichtig ist, dass man eine DNA bei uns erkennt“, wünscht sich der Ex-Profi.
Diese behält der Klub auch personell bei und setzt bei der Kaderplanung für die Saison 2025/26 weiterhin auf Kontinuität. Die Qualität im Team bleibt hoch: Neben Stiepermann an der Seitenlinie verlängerten bereits Leistungsträger wie Abwehrchef Jan-Patrick Friedrich, Florian Rausch, Jannik Urban und zuletzt selbst Vereins-Rekordtorjäger Maxi Podehl ihre Verträge.