Ungebremste Emotionen und ausgelassener Jubel, nachdem der Ball im Netz zappelte: Im Spiel gegen den FC Eintracht Rheine (2:2) durfte Angreifer Deniz Duran endlich seinen ersten Pflichtspiel-Treffer im Trikot der SG Wattenscheid 09 bejubeln. Knapp acht lange Monate musste der Sommerneuzugang geduldig auf sein Tordebüt in der Hellwegstadt warten.
Hinter dem 24-Jährigen liegt eine Zeit voller Rückschläge und Enttäuschungen. Vor der Saison wechselte er ambitioniert von der TSG Sprockhövel zur SGW, versprach sich von dem Schritt sicherlich selber mehr.
In der gesamten Hinrunde sammelte Duran lediglich magere 137 Minuten Spielzeit und wurde überwiegend nur in der Schlussphase reingeworfen. Wiederholt bremsten den variablen Offensivmann sein Fitnesszustand und kleinere Verletzungen aus.
Dennoch nahm er immer wieder einen neuen Anlauf, bot sich im Training mit guten Leistungen an und kämpfte sich schließlich in die Startelf des 24. Spieltags. Der Ausgang ist bekannt. Duran nutzte die Chance, machte auch abseits seines Treffers auf sich aufmerksam und erschwert Cheftrainer Christopher Pache damit nun die Wahl für seine nächste Startelf. Nach der Partie hat RevierSport mit dem Stürmer gesprochen.
Deniz Duran über …
… seine Gefühlswelt nach dem 2:2-Remis: „Wir hatten die klar besseren Chancen, hätten in der ersten Halbzeit schon mit zwei Toren führen müssen. Allein meine Chance, wo der Gegenspieler auf der Linie klärt, wäre an anderen Tagen wahrscheinlich drin gewesen. Die Tore von Rheine waren nicht besonders rausgespielt, daher fühlt sich das Ergebnis unglücklich an.“
… sein Debüttor für Wattenscheid 09: „Es hat sich sehr gut angefühlt, mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Ich hoffe, dass der Knoten geplatzt ist. Ich hatte immer wieder kleinere Verletzungen, die mich aus der Bahn geworfen haben und war somit länger nicht bei einhundert Prozent. Umso schöner jetzt das Gefühl, endlich mal getroffen zu haben. Leider hat es nicht für drei Punkte gereicht. Ich würde mich riesig freuen, wenn der Trainer mir auch im nächsten Spiel wieder das Vertrauen schenken würde.“
… die überraschende taktische Ausrichtung: „Wir hatten unter der Woche viele Ausfälle dazu bekommen und mussten ohne klassischen Mittelstürmer spielen. Bucki (Nico Buckmaier, Anm. d. Red.) war eine falsche Neun und sollte die Bälle auf die Außen, auf mich oder Jamal, spielen. Zusammen haben wir dann auf Angriffspressing gesetzt.“
… die bevorstehende Rückkehr ins umgebaute Stadion: „Im Lohrheidestadion zu spielen, war schon als Gegner immer schön. Jetzt bald als Wattenscheider mit den Fans im Rücken dort aufzulaufen, wird nochmal anders. Und wenn wir schon das nächste Spiel dort auftragen dürfen, wäre Siegen als Traditionsverein auch ein angemessener Gegner für die Rückkehr.“