Sportlich hat der KFC Uerdingen am Samstagabend (27. April) wieder zurück in die Spur gefunden. Nach dem 1:3-Debakel beim Schlusslicht TSV Meerbusch vergangene Woche, haben sich die Spieler sichtlich die Mission Wiedergutmachung vorgenommen.
Gegen die DJK Adler Union Frintrop gelang diese Mission durch einen 1:0-Arbeitssieg. Die Geräusche außerhalb des Platzes, die den KFC Uerdingen wieder einmal in Form von finanziellem Notstand beschäftigten, scheinen ein klein wenig zu verstummen.
Die Gehälter fließen wieder und die Köpfe der Spieler scheinen wieder frei zu sein. "Gott sei Dank ist das Geld da. Das hat man auf dem Platz gesehen", sagte Trainer Levan Kenia lachend im Anschluss an den Sieg über Frintrop.
Trotz aller Freude und mittlerweile besten Karten auf den Aufstieg in die Regionalliga West ist bei weitem nicht alles im Lot in Krefeld. Seit Beginn der Saison verfügt der KFC über ein modernes Werbebandensystem. Aufgrund der eben bekannten finanziellen Probleme des Vereins wurden diese vor der Partie gegen Frintrop abgebaut.
Immerhin: in den nächsten Heimspielen werden die Werbebanden wieder montiert sein, denn der Spielbetrieb kann in Uerdingen fortgesetzt werden. Die nächste Insolvenz wurde bekanntlich verhindert.
Dies soll nur eine kleine Randanekdote sein, die den Rahmen des Traditionsklubs nur noch einmal umranden soll.
Sebastian Thißen, Vorstandsmitglied der Blau-Roten, bestätigte noch einmal: "Der Spielbetrieb ist erst einmal in näherer Zukunft gesichert. Man muss auch ehrlich sein, wir müssen arbeiten und dahingehend noch was machen. Wir blicken allerdings zuversichtlich darauf, haben einen ganz guten Plan und für das nächste Jahr laufen bereits die Gespräche mit Sponsoren, neuen Sponsoren - ligaunabhängig."
Sportlich hat sich der KFC jedenfalls wieder voll und ganz gefangen. Der Aufstieg wird realistischer, denn Ratingen scheint seit Wochen zu resignieren. Thißen freut das selbstverständlich: "Es herrscht eine ganz andere Stimmung, Euphorie in der Mannschaft, wenn du aufsteigen kannst, als wenn es nur immer um Unruhen im Vorstand oder um Gehälter geht. Deswegen war ganz, ganz wichtig, dass die Jungs den Dreier gegen Frintrop geholt haben und wir in der nächsten Woche mal endlich wieder in Ruhe arbeiten können."
In der Regionalliga werden sich die Probleme des Vereins jedoch sicherlich nicht in Luft auflösen. Ole Päffgen kennt die Regionalliga nur zu gut. Der Innenverteidiger absolvierte insgesamt 97 Partien für den SV Straelen in der vierten Liga.
Bei all den Problemen mit Gehaltszahlungen, wie soll dies eine Liga höher aussehen? "Dass es besser ablaufen muss, das wünscht sich denke ich mal jeder im Verein. Es ist zwar nicht mein Aufgabenbereich, doch ich hoffe, dass es besser wird. So wie es nun im Nachhinein gelaufen ist, passt es hoffentlich", so Päffgen.