Mit 45 Punkten nach 27 Partien steht der VfB Hilden auf dem fünften Tabellenplatz der Oberliga Niederrhein. Weil der letztjährige Vizemeister aber keinen Regionalliga-Antrag gestellt hat, wäre Hilden nicht zu einem möglichen Aufstieg berechtigt, auch wenn der Rückstand auf Ratingen 04/19 nur zwei Punkte beträgt.
Nach Talha Demir ist der erst 21-jährige Amin Bouzraa der Top-Scorer des Oberligisten. In 27 Partien erzielte er zehn Tore und bereitete fünf weitere Treffer vor. Dazu war der offensive Außenspieler zweimal im Niederrheinpokal erfolgreich und steuerte dort auch eine Vorlage bei. Besonders beeindruckend ist die Quote von Bouzraa, denn zwölfmal wurde er nur eingewechselt. Insgesamt war der Rechtsaußen somit alle 100 Minuten an einem Treffer in der Oberliga beteiligt.
Auf die Frage, warum er zuletzt häufig nur als Joker fungierte, antwortet Bouzraa im RevierSport-Gespräch: "Der VfB Hilden plant mit dem Kader für die Zukunft. Deswegen setzen sie auf die Spieler, die auch im nächsten Jahr dort spielen. Hilden und ich sind uns bereits einig, dass wir ab der kommenden Saison keinen gemeinsamen Weg mehr gehen. Unabhängig davon werde ich bis zum letzten Spieltag alles für den VfB Hilden geben. Ich möchte die Saison vernünftig zu Ende spielen."
Damit ist klar, dass sich der trickreiche Offensivspieler für die Saison 2024/25 eine neue Herausforderung suchen wird. Trotzdem – und das betont der 21-Jährige – gehen Bouzraa und Hilden nicht im Schlechten auseinander:
"Ich habe von meinen beiden Trainern Tim Schneider und Henry Schmidt sehr viel gelernt und in Hilden eine gute Ausbildung genossen, auch im taktischen Bereich. Dadurch bin ich mittlerweile offensiv auch deutlich variabler einsetzbar. Ich bin dem Trainerteam extrem dankbar und konnte auch viel von den Spielern lernen, wie Ex-Profi Max Wagener oder Kapitän Fabian zur Linden. Der Wechsel nach Hilden war für mich ein sehr guter Schritt."
Bouzraa möchte Profi und Nationalspieler werden
Vor dem Wechsel nach Hilden im Sommer 2023 spielte Bouzraa in der Oberliga schon für den MSV Düsseldorf und war dort in 34 Partien an 23 Toren direkt beteiligt (10 Tore, 13 Vorlagen). Nun fühlt sich der beidfüßige Youngster bereit für den nächsten Schritt in seiner Karriere:
"Ich möchte natürlich in der Zukunft Fußballprofi werden, das ist mein klares Ziel. Mein Traum ist es auch für die marokkanische Nationalmannschaft zu spielen. Ex-Profi Assani Lukimya ist zwar kein offizieller Spielerberater, aber er betreut und unterstützt mich seit zwei Jahren intensiv auf meinem Weg. Er sieht das Potenzial in mir, Fußballprofi zu werden. "
Amin Bouzraa ist ein Cousin von Yassine Bouchama. Der 26-jährige Bouchama spielte bis 2020 auch noch in der Ober- und Landesliga, kämpfte sich dann aber von unten nach oben und ist aktuell Stammspieler bei Preußen Münster, dem Tabellendritten der 3. Liga. Auch Bouzraa möchte einen ähnlichen Weg einschlagen:
Natürlich geht jeder seinen eigenen Weg, aber Yassine ist mein Vorbild. Sein Weg hat gezeigt, dass man niemals aufgeben sollte, wenn man einen Traum hat.
Bouzraa über seinen Cousin Yassine Bouchama.
"Yassine ist ein Verwandter von mir und mein Vorbild! Er ist immer drangeblieben, obwohl die Leute gesagt haben, dass er es nicht schaffen wird. Yassine hat sein Ding durchgezogen und vielleicht spielt er jetzt in der nächsten Saison in der 2. Liga. Natürlich geht jeder seinen eigenen Weg, aber Yassine ist mein Vorbild. Sein Weg hat gezeigt, dass man niemals aufgeben sollte, wenn man einen Traum hat."