Die SG Wattenscheid 09 hat im vergangenen Wintertransferfenster eine Reihe von Spielern verpflichtet, die sich auf Anhieb einen Stammplatz in der Elf von Cheftrainer Engin Yavuzaslan erkämpft, und der Mannschaft neue Kräfte verliehen haben. Zu ihnen zählt auch Innenverteidiger Maurice Haar.
Nachdem der 28-Jährige bei seiner letzten Station, beim KFC Uerdingen, aufgrund fehlender Spielpraxis mit der sportlichen Situation unzufrieden war, ist die Freude am Fußball bei ihm im Trikot der Schwarz-Weißen wieder zurückgekehrt. Im Seniorenbereich lief „Morre“, wie er gerufen wird, zudem bislang noch für Westfalia Herne und den TuS Bövinghausen auf und bringt somit eine Menge Erfahrung mit.
Der großgewachsene Verteidiger besticht durch sein Stellungsspiel und Kopfballstärke. Zudem gilt er für seine Position als außerordentlich torgefährlich, rückt bei Standards stets mit in den gegnerischen Strafraum. Das Engagement in Wattenscheid ist sogar eine Rückkehr an die alte Wirkungstätte. Haar spielte bereits von 2014 bis 2016 unter dem damaligen Coach Farat Toku im Lohrheidestadion.
Zuletzt konnte die SGW nach über einem Monat ohne Sieg mal wieder einen Dreier im Oberliga-Abstiegskampf einfahren. Das Heimspiel gegen den SV Schermbeck endete mit 2:0 für „Nullneun“. RevierSport hat nach der Partie mit Defensivmann Haar gesprochen.
Maurice Haar über …
… den erleichternden 2:0-Sieg gegen den Tabellensechsten nach zuvor fünf sieglosen Ligaspielen: "Man kann sagen, alle guten Dinge sind drei. Nach dem etwas mäßigen Spiel in Sprockhövel (1:1) und der, trotz Niederlage, Superleistung in Lotte (3:4), haben wir gegen Schermbeck als Kollektiv von der ersten Minute an gearbeitet und den Gegner gar nicht ins Spiel kommen lassen. Es ist klar, dass mit den Offensivspielern, die sie im Kader haben, auch Chancen entstehen. Nichtsdestotrotz haben wir alles super wegverteidigt."
… die Wichtigkeit des Teilerfolgs für die Köpfe nach der Kreispokal-Niederlage in der vergangenen Woche: "Wir hatten das Spiel schon am Abend selbst abgehakt. Klar war es ärgerlich, aber wir wollten den Fokus schnellstmöglich wieder absolut auf die Liga legen. Alles in allem tut es gut, unsere Spielserie ohne Siege beendet und ein Team aus dem oberen Tabellendrittel geschlagen zu haben. Wir haben die Voraussetzungen angenommen, gekämpft und am Ende zurecht gewonnen."
… seinen Einstieg und die ersten Monate an alter Wirkungsstätte: „Ich wurde gut aufgenommen von der Mannschaft. Das sind alles ordentliche Jungs, mit denen es großen Spaß macht. Ich bin schon ein bisschen älter als der ein oder andere. Dann weiß man, mit wem man wie umzugehen hat. Die Serie, ziemlich zu Beginn der Rückrunde, hat gezeigt, was wir können. Das hat mir natürlich auch erleichtert, schnellstmöglich anzukommen und mich einzufinden. Ich habe mich direkt wohlgefühlt und das hat sich bis jetzt kein Stück verändert.“
… die Aufgabe, mit Wattenscheid um den Klassenerhalt zu kämpfen und den nie abgebrochenen Kontakt zum Ex-Klub: „Ich glaube, nicht jeder Spieler wechselt zu einem Verein, der so weit unten steht und zum damaligen Zeitpunkt nur sieben Punkte auf dem Konto hatte. Das bringt auch ein gewisses Risiko mit sich. Wir wissen alle, was wir an Wattenscheid haben, und welche unglaubliche Strahlkraft dieser Verein hat. Natürlich hat das bei der Entscheidung eine Rolle gespielt. Für mich war es nochmal eine besondere Situation, weil ich das Trikot schon mal tragen durfte. Insgesamt läuft es noch nicht ganz so, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir arbeiten aber weiter hart dran, dass wir unsere Ziele in der Rückserie erreichen werden.“
… Motivation vor dem Nachholspiel (17. April, 20 Uhr, RS-Liveticker) gegen die Spielvereinigung Vreden: „Ich denke, die Motivation ist immer da. Am Mittwoch ist ein Spiel, mit dem wir wirklich nochmal einen großen Step machen und zwei Mannschaften überholen könnten. Wir dürfen Vreden aber keinesfalls unterschätzen. Das ist eine richtige Gemeinschaft, die spielen ansehnlichen Fußball. Das wird auf jeden Fall keine leichte Aufgabe.“