Nur zwei Saisonsiege aus 15 Spielen: Der FC Kray steht auf dem vorletzten Tabellenplatz in der Oberliga Niederrhein und alles sieht nach einem Abstieg in die Landesliga aus.
Zehn Punkte beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer. Auch, wenn noch 25 Begegnungen zu absolvieren sind, weiß auch Rudi Zedi, Sportchef und Trainer in Personalunion an der Buderusstraße, dass es sehr schwer wird den Abstieg in die 6. Liga zu vermeiden.
RevierSport hat am Montag mit Rudi Zedi gesprochen.
Rudi Zedi, wie bewerten Sie die aktuelle sportliche Lage?
Wir wussten, dass es schwer wird. Aber wir hatten auch die Hoffnung, dass sich die Mannschaft positiver entwickelt. Das ist leider nicht eingetreten. Das müssen wir so festhalten.
Wo sehen Sie die größten Probleme für die sportliche Misere?
Wir haben oft 45, 60 gute Minuten in den Spielen. Ich erinnere da an Spiele gegen Baumberg oder zuletzt am Sonntag gegen Union Nettetal. Aber das reicht nicht. Wir müssen über 90 Minuten diszipliniert agieren. Nettetal hat von vier Toren drei Treffer per Standard erzielt. Während wir das in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht haben, war das im zweiten Durchgang sehr schlecht. Ich stelle den Jungs die Frage, warum das nicht über 90 Minuten geht und ob sie mit einer guten Halbzeit oder einem Lob nicht umgehen können. Es gibt aber sicherlich auch andere Gründe, wie die Kaderzusammenstellung.
Was meinen Sie genau?
Uns fehlen Führungsspieler, erfahrene Leute, die den ganzen Laden zusammenhalten und auch mitziehen. Da werden wir im Winter mit Sicherheit nochmal versuchen etwas zu machen. Zu allem Überfluss fehlen uns Spieler, die uns sicherlich weiterhelfen würden, wie Maurice Bank, Gianluca Cirillo und Simeon Louma. Bei Cirillo ist die Kniescheibe kaputt, Bank hat sich einen doppelten Bänderriss zugezogen und Louma fällt mit einem Kreuzbandriss aus. Da kommt in dieser Saison einiges bei uns zusammen.
Wie groß ist denn die Hoffnung noch auf den Klassenerhalt?
Wir werden nach 15 Spielen nicht die Flinte ins Korn werfen. Wir werden weiter arbeiten und kämpfen!
Welche Rolle spielt der Rücktritt von Jörg Islacker für die Mannschaft? Gab es dadurch auch Unruhe?
Nein! Das lass ich nicht gelten. So nah war Jörg nicht bei der Mannschaft, dass es sie beschäftigen würde. Sie sollen sich gar nicht darüber Gedanken machen. Das ist eine andere Baustelle, die in naher Zukunft geschlossen wird. Es wird beim FC Kray immer weitergehen.
Wie sehr würde ein Abstieg in die Landesliga den FC Kray zurückwerfen?
Es würde einen schon zurückwerfen, weil wir hier einiges geplant haben und weiter vorhaben. Aktuell sind wir zehn Punkte zurück. Wir wollen die Situation ja auch nicht schönreden. Wir sprechen die Dinge ganz klar an. Aber wir geben nicht auf, wir haben noch 25 Spiele vor der Brust. Aber wir wissen auch, dass wir nicht immer sagen können, dass wir noch viele Spiele haben. Wir müssen vor der Winterpause noch einige Siege einfahren, wenn wir eine Chance haben wollen. Wir müssen jetzt Taten und Siege folgen lassen.
Wie geht es denn auf der Trainerposition weiter?
Wir werden uns zusammensetzen und dann entscheiden, was das Beste für die Mannschaft ist. Noch bin ich ja da. Wie lange das sein wird, wird man sehen. Es gibt auf jeden Fall auch einige Kandidaten, mit denen wir im Kontakt sind.