Am 11. Spieltag der Oberliga Niederrhein empfing Tabellenführer ETB Schwarz-Weiß Essen den SC Union Nettetal. Beide Teams zeigten sich zuletzt in bestechender Form. Der ETB gewann seine vergangenen vier Pflichtspiele, Nettetal immerhin drei der letzten vier. Damian Apfeld, Trainer der Gastgeber, warnte bereits vor der Partie und bezeichnete die Nettetaler als ein „Brett“, das im Ruhrgebiet seiner Meinung nach unterschätzt werde. Der 36-Jährige behielt Recht, seine Mannschaft konnte gegen die Unioner keinen Treffer erzielen und ließ im heimischen Uhlenkrug-Stadion zwei Punkte liegen (0:0).
Doch das Spiel war definitiv ein 0:0 der besseren Sorte, die Zuschauer kamen schon in der ersten Halbzeit dank zahlreicher Torgelegenheiten beider Teams voll auf ihre Kosten. Noel Futkeu war der Pechvogel auf Seiten der Gastgeber. In der ersten Halbzeit ließ der Torjäger gleich mehrere hochkarätige Chancen liegen und holte sich im späteren Verlauf auch noch die fünfte Gelbe Karte ab.
„Ich habe eine erste Hälfte gesehen, die gefühlt für mich auch mit 3:3 in die Pause gehen kann. Was mich in der ersten Halbzeit besonders beeindruckt hat, war, dass beide Mannschaften aus dem Umschaltspiel heraus Torchancen kreiert haben und mit viel Tempo agiert wurde“, kommentierte Gäste-Trainer Andreas Schwan die erste Halbzeit.
„Man hatte schon so das Gefühl, auch draußen auf der Bank, dass es dieses Mal ein bisschen anders ist und wir länger brauchen, anstatt die zweite oder dritte Chance zu verwandeln“, ahnte Apfeld wohl schon den dritten Punktverlust der laufenden Saison.
Aber auch im zweiten Durchgang fand der Ball nicht den entscheidenden Weg ins Tor. In den ersten 15 Minuten machte Schwarz-Weiß viel Druck, konnte diese Phase aber nicht in Zählbares ummünzen. Im weiteren Verlauf blieb das Spiel weiter spannend und wurde zwischenzeitlich sogar ziemlich hitzig. In der 80. Minute ging Futkeu zu Boden. Grund soll ein Faustschlag eines Gegenspielers gewesen sein. Die ETB-Seite forderte einen Platzverweis, der Schiedsrichter gab schlussendlich beiden Akteuren nur die Gelbe Karte. Zehn Minuten später pfiff der Referee die Begegnung ab, die Fans bekamen keinen Treffer mehr zu sehen.
Schwan und sein Trainerteam waren mit dem Punktgewinn sichtlich zufrieden: „In Summe haben wir ein leistungsgerechtes Unentschieden von zwei Mannschaften gesehen, die unter Beweis gestellt haben, dass sie stark in die neue Saison hineingekommen sind und sowohl vorne als auch hinten Qualität haben.“
Bei allem Lob vor der Partie, widersprach Apfeld seinem Gegenüber in der Analyse: „Ich glaube, dass das Spiel anders laufen kann, wenn wir die ersten Chancen nutzen. Noel Futkeu hatte zwei, drei Großchancen, wo wir in Führung hätten gehen können, vielleicht sogar müssen. Wenn wir die Führung erzielen, glaube ich schon, dass wir wieder in den Flow kommen, den wir in den letzten Spielen hatten. Ich muss aber auch fairerweise sagen, dass Nettetal über 90 Minuten immer wieder zu Chancen kam, da hätte genauso einer durchrutschen können.“
Am kommenden Wochenende sind die Essener beim SC St. Tönis gefragt (9. Oktober, 15:30 Uhr), Nettetal empfängt einen Tag früher den VfB Hilden (8. Oktober, 16 Uhr).