Die zweite Saisonhälfte startet zwar erst am 20. Februar, doch schon jetzt zeigt sich, dass der Top-Torjäger der Liga seine Form auch im neuen Jahr nicht verloren hat. Beim ersten Test des 1. FC Bocholt hat Marcel Platzek (20 Saisontore) sein Team zu einem 1:0-Erfolg über Regionalligist KFC Uerdingen geschossen. Im RevierSport-Interview spricht er über sein erstes halbes Jahr in Bocholt, die Torjägerkanone und Ex-Verein Rot-Weiss Essen.
Marcel Platzek, Ihr erstes halbes Jahr in Bocholt ist rum. Mit der besten Offensive der Liga und nur einer Niederlage steht das Team aktuell auf dem zweiten Platz. Auch im Niederrheinpokal sind die Bocholter noch dabei. Wie fällt das Halbzeitfazit aus?
Marcel Platzek: "Wir wollten oben dabei sein, das haben wir geschafft. Die Mannschaft verbessert sich von Sieg zu Sieg und wächst immer weiter zusammen. Wir haben viele neue Spieler dabei. Dass das auf Anhieb funktioniert, ist natürlich nicht selbstverständlich. Aber im Großen und Ganzen können wir mit dem ersten halben Jahr zufrieden sein."
Dennoch fehlen fünf Punkte zur SSVg Velbert und damit zum großen Ziel, dem Aufstieg...
"Das stimmt. Die eine Niederlage gegen Ratingen (0:3, Anm. d. Red.) war für uns sicherlich bitter. Dazu haben wir ein, zwei Unentschieden zu viel. Aber wir schauen nur auf uns. Ich bin jetzt lange genug dabei, um zu wissen: Fünf Punkte sind im Fußball gar nichts. Da ist in der zweiten Saisonhälfte noch alles möglich."
Besonders im neuen Modus, in dem es für Ihr Team bald in die Aufstiegsrunde geht…
"Da kann wirklich alles passieren. Sowohl nach unten als auch nach oben. Aber wie gesagt, wir müssen unsere Hausaufgaben machen. Ich bin ganz zuversichtlich, dass es dann auch noch nach oben gehen kann."
Dass ihr Team so gut dasteht, liegt sicherlich nicht zuletzt an den 20 Saisontoren, die Sie in 16 Spielen erzielt haben. Damit liegen Sie persönlich sicherlich im Soll, oder?
"Mein Ziel war es, nach Bocholt zu kommen, um möglichst jedes Spiel zu spielen. Dass das dann so gut läuft und ich so gut treffe, ist natürlich noch besser."
Robin Hilger hat im RevierSport-Interview gesagt, dass Sie die Kanone gerne haben können, solange die Velberter aufsteigen. Wo liegen Ihre Prioritäten?
"Mir ist die Kanone auch scheißegal! Aber wenn ich sie mir holen kann, dann nehme ich sie natürlich gerne mit."
Auch für ihren Ex-Verein Rot-Weiss Essen läuft es bislang gut. Wie häufig geht der Blick noch an die Hafenstraße?
"Was dort passiert, verfolge ich natürlich immer noch. Ich habe viele enge Kontakte nach Essen. Das wird sicherlich eine geile Rückrunde und richtig eng da oben. Ich finde es einfach sehr schade für die Fans, die bei diesen Topspielen wie gegen Wuppertal oder bei Fortuna Köln nicht dabei sein dürfen. Ich würde auch gerne ab und zu noch mal im Stadion vorbeischauen."