"Ich freue mich darauf, wieder auf dem Platz zu stehen. Ich stand jetzt ein Jahr lang nur dahinter. Mir hat etwas gefehlt", erklärte Mewes, nachdem er in der vergangenen Woche als Sportlicher Leiter beim Oberligisten Ratingen 04/19 freigestellt wurde - gemeinsam mit Trainer Alfonso del Cueto. "Ich habe schon in Sterkrade zugesagt, bevor das in Ratingen passierte", klärte Mewes auf. Zum 31. Dezember hätte er ohnehin in Ratingen aufgehört. Ohne böses Blut, wie der 70-Jährige betonte: "Ich wünsche dem Verein alles Gute! In Ratingen habe ich nette Leute kennengelernt, am Ende hat es nicht gepasst."
Nun also Sterkrade. Zwei Klassen tiefer, Bezirksliga. Nur fünf Minuten von seiner Haustür entfernt. "Ich kenne den Vorstand schon jahrelang. Sie haben immer schon versucht, mich als Trainer zu holen. Das Gespräch hat dann nur fünf, zehn Minuten gedauert", so Mewes über die Aufgabe bei dem Bezirksligisten: "Es ist ja ein Traditionsverein. Das ist mir auch immer wichtig, ich komme auch über die Emotionen."
"Solange ich laufen kann!"
An der Dorstener Straße erwartet ihn der Abstiegskampf. Aktuell hat Sterkrade 16 Punkte auf dem Konto und steht somit einen Zähler vor dem Relegationsrang. Trainer Christian Dahlbeck und der Sportliche Leiter Dirk Reinardy traten vor wenigen Wochen zurück. Es folgte: ein 0:9 gegen Blau-Gelb Überruhr. Am vergangenen Wochenende gewann Sterkrade allerdings mit 3:1-Sieg bei TuSEM Essen.
Kopfschmerzen bereitet Mewes jedoch die Defensive bei seinem neuen Klub. Bereits 45 Gegentore fing sich die Spielvereinigung in 15 Spielen. "Da müssen wir die Hebel anziehen. Der Klassenerhalt wird nicht einfach. Aber die Mannschaft ist fußballerisch nicht schlecht", glaubt Mewes, der durch "Spaß und Freude" die Blockaden bei den Spielern lösen möchte. "Ich habe ihnen gesagt, für den Klassenerhalt müssen wir trainieren. Wenn wir das nicht wollen, können wir uns gerne nur sonntags treffen."
Bis zum Saisonende wird er in Sterkrade an der Seitenlinie stehen. Nicht länger. Denn zur neuen Spielzeit übernimmt Lars Mühlbauer die Mannschaft. Mewes springt also nur ein, leistet den "Freundschaftsdienst" aber gerne. Und danach? Amtsmüde ist Mewes, der die SV Hönnepel-Niedermörmter 2014 zur Oberliga-Meisterschaft führte, jedenfalls noch lange nicht: "Die eine Tür geht auf, die andere zu. Im Sommer geht es weiter. Ich werde solange weiter machen, bis ich nicht mehr laufen kann!"