Licht und Schatten. Das beschreibt die vergangene Saison von Westfalia Herne wohl am besten. In der Hinrunde mit 15 Punkten im Tabellenkeller, die Rückrunde furios mit doppelt so vielen Zählern. Am Ende mit Platz acht die beste Platzierung seit knapp zehn Jahren. Eine Saison, an die sich wohl viele Westfalia-Fans noch lange, nicht nur im Guten, erinnern werden.
Beinahe sah es so aus, als würde die Westfalia das Schauspiel wiederholen. Das frühe Aus im Kreis- und Westfalenpokal mal ausgeklammert, starteten die Herner alles andere als optimal in die neue Saison. Aus den ersten fünf Spielen holte die Westfalia nur zwei Punkte gegen den Holzwickeder SC und den SV Schermbeck und stand somit folgerichtig auf einem Abstiegsplatz. Das erinnerte somit stark an die vergangene Saison. Dort waren die Vorzeichen aber noch um einiges ärger.
Bis zum sechsten Spieltag blieben die Herner dort ganz ohne Punkte. Erst mit einem 2:2 bei der TSG Sprockhövel kamen die ersten Punkte auf das Konto, gefolgt von einem Sieg beim TuS Erndtebrück. Eine kurze Erfolgsphase, die man aber nicht wirklich halten konnte.
In dieser Saison konnten die Westfalia-Fans sich wenigstens schon etwas früher über Punkte freuen. Vor dem Spiel in Ennepetal war klar: Zwei Punkte nach fünf Partien sind zu wenig. Mit dem 2:1-Sieg gegen den Spitzenreiter TuS Ennepetal dürfte Westfalia Herne die Geister der vergangenen Saison nun vorerst vertrieben haben. Sicher ist das natürlich noch nicht, aber das gute Gefühl dürfte zumindest für die kommenden Spiele reichen.
Fakt ist, dass Westfalia zumindest vorübergehend die Abstiegsplätze verlassen hat. Wenn Leistungen, wie gegen Ennepetal, weiter beibehalten werden können, dürfen sich die Herner Fans und Anhänger auf eindeutig mehr Licht als Schatten in den nächsten Spielen und Wochen freuen. Die Grundlage dafür wäre da, genug Breite und Qualität haben die Herner in ihrem Kader. Das haben sie auch schon im vergangenen Jahr bewiesen.
Dass so ein Fehlstart wohl jedem Team passieren kann, beweist aktuell der ASC Dortmund 09, der sich vor dem Saisonstart durchaus als Aufstiegsaspirant ins Gespräch gebracht hatte: Die Dortmunder dümpeln aktuell nur einen Punkt vor Westfalia Herne auf dem 15. Tabellenrang. Kein Grund zur Beunruhigung also bei der Westfalia. Die Vergangenheit muss sich nicht immer wiederholen. Gerade, wenn man aus ihr lernt. Das scheint man am Schloss getan zu haben.