Ein Ergebnis, das beiden Teams nicht wirklich weiterhilft. Ärgerlich besonders für die Gäste, spielte Spitzenreiter VfB Homberg doch nur 1:1 in Nettetal. Mit einem Sieg wären die "Schwatten" näher ran gerückt. Manuel Jara sah es realistisch: "Den Punkt nehmen wir gerne mit, allen voran, weil er glücklich war", so der Gästetrainer.
Auch von Alfonso del Cueto gab es kurz vor dem besinnlichen Fest ein positives Fazit. "Mein Team war dieses Mal von der ersten Minute an wach. Trotzdem war mehr für uns drin", hätte der Spanier gerne alle drei Zähler am Stadionring behalten.
Mewes "muss das Gras noch weiter riechen"
Unter den Besuchern in Ratingen war auch Georg Mewes. Der Kulttrainer, dessen Spiel von Hö.-Nie. beim SV Scherpenberg der Witterung zum Opfer fiel, nahm seine neue Truppe genauestens unter die Lupe. Ab Januar arbeitet der Oberhausener als Sportlicher Leiter für 04/19. Schulterklopfer und ausschließlich positive Worte gab es schon dieses Mal von allen Seiten. "Schorsch", wie der 69-Jährige liebevoll genannt wird, "brennt für den Fußball wie kein Zweiter und hat zudem einen riesengroßen Sympathiebonus", stellte Jens Stieghorst fest. Der erste Vorsitzende der Ratinger ist froh, den Hö.-Nie.-Trainer verpflichtet zu haben. "Ein ehrlicher Mann aus dem Ruhrpott."
Auch "Schorsch" selbst bekennt sich zur Oberliga und insbesondere zum RSV. "Hier stimmt die Infrastruktur. Ich will weiter ganz nah dran sein am Team, muss das Gras noch weiter riechen", wirkt der Mann mit dem kultigen Schnauzbart schon jetzt heiß auf seine neue Aufgabe. "Natürlich gehe ich mit einem weinenden Auge aus Hönnepel". Das Team aus Kalkar machte Mewes unter anderem mit Beiträgen in der WDR-Sendung "Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs" bundesweit bekannt.
Jetzt gilt es für den Trainerfuchs, seine guten Kontakte, besonders im Jugendbereich, optimal für Ratingen einzusetzen. Auch das Team freut sich auf Mewes. "Erstmal müssen wir ihn kennenlernen. Zuvor ist er mir meist nur als Gegner über den Weg gelaufen", freut sich Erkan Ari auf den neuen Sportlichen Leiter.
Der Routinier trauert aber auch den verschenkten zwei Zählern gegen Bocholt hinterher. "Ärgerlich. Ein Dreier war drin. Trotzdem sind wir zufrieden. Es war ein ausgeglichenes Spiel", wollte der 31-jährige Mittelfeldspieler keine schlechte Laune aufkommen lassen.
Das Schlusswort hatte Mewes: "Ratingen ist eine Top-Adresse in der Oberliga. Da gibt es einige junge Spieler, die hier gut hinpassen würden. Die krieg ich schon weichgekloppt, wenn die sich mit ihrer Entscheidung schwer tun sollten", haute der Oberhausener noch einen raus.
Autor: Oliver Stolz