Wie Christian Knappmann direkt nach dem Spiel auf das 1:3 des SC Westfalia Herne gegen den FC Gütersloh blickte: das hatte sich tags darauf nicht geändert. Allerdings zieht es sich auch schon durch die Wochen seit Saisonbeginn in der Fußball-Oberliga Westfalen: überlegen gespielt, aber die Torchancen nicht genutzt. Einige Zahlen zum Gütersloh-Spiel hatte der Trainer der Westfalia auch dazu. 15:2 Ecken für den SC Westfalia Herne, 28:7 Torschüsse: „Ich kann nur das sagen, was ich schon seit Wochen nach vielen Spielen wiederholt habe. Wir haben es inhaltlich gut gemacht. Auch wenn wir am Sonntag nicht so euphorisch, Richtung Feuerwerk, gespielt haben wie gegen Siegen und in Holzwickede.“ Für den Herner Trainer ist nach dem elften Spieltag klar: „Die Tabelle lügt nicht mehr.“
Letzter ist der SC Westfalia Herne seit der Niederlage gegen Gütersloh am Sonntag, hat sechs Punkte, und der erste Nichtabstiegsplatz ist fünf Punkte entfernt. Den belegt zurzeit der TuS Erndtebrück, punktgleich (11) mit der TSG Sprockhövel, Rot Weiss Ahlen und dem SC Paderborn 07 II U21. Aus den bisherigen Wochen allerdings, so Knappmann, müsse man die richtigen Schlüsse ziehen. Aus seiner Sicht: „Die Mannschaft hat Qualität. Aber auch wir sind enttäuscht, obwohl die Leistungen stimmen. Allerdings fehlen uns tragende Säulen, und da müssen wir jetzt durch.“
Wenn es eine Gelegenheit gebe für „Jetzt erst recht“ und „Gemeinsam sind wir stark“-Sprüche, so Knappmann, dann sei jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. „Es wird ja gerne gesagt, im Ruhrpottfußball spielen die Ergebnisse keine Rolle, Hauptsache, die Spieler kämpfen und arbeiten. Aber wenn unsere Jungs eines machen, dann ist das arbeiten.“
Zwei Beispiele aus dem Gütersloh-Spiel nennt Knappmann: wie sich Kai Hatano und Philipp Rößler in jeden Zweikampf geworfen hätten. Für den Trainer ist ganz allgemein klar: „Wir werden keinen unserer Spieler an die Wand nageln, und wir werden jetzt auch keine Neuen holen.“ Und auf dem Matchplan für die kommenden Wochen steht vor allem eines: mehr aus den eigenen Tormöglichkeiten zu machen.
Nervös und/oder in Alarmstimmung ist auch Vorsitzender Sascha Loch nicht: „Wir müssen zusehen, dass wir jetzt erst einmal wieder sportlich in ruhiges Fahrwasser kommen und darauf hoffen, dass der ein oder andere wieder zurückkommt.“
Autor: Stephan Falk