Es sieht schwer nach Arbeit aus in der Fabrikhalle der Mühlhause GmbH in Tönisheide, wo die Oberliga-Mannschaft der SSVg Velbert zwischen Werkzeugen und Maschinen ihren ersten Auftritt der neuen Saison absolviert.
Mit dabei sind sechs Neuzugänge im schicken, neuen blau-gestreiften Dress – aber der Fokus liegt auf einem, der ein rotes Shirt anhat und der so wirkt, als ob er am liebsten direkt an die Arbeit gehen würde: Trainer Alexander Voigt.
Neuer Trainer macht direkt Eindruck
Voigt wird bei der Vorstellungsrunde als Erstes auf die Bühne gebeten. Sein Team kennt ihn aber schon. Voigt hat früh zu allen Spielern Kontakt aufgenommen, sich zu Kennenlern-Gesprächen getroffen, das hat Eindruck gemacht.
Zuvor hatte er schon den Verwaltungsrat der SSVg und Sportvorstand Oliver Kuhn überzeugt, als er im Bewerbungsgespräch seine Idee und Herangehensweise darlegte. Dazu kommt, dass Voigts fast 300 Einsätze in der 1. und 2. Bundesliga (vor allem für Borussia Mönchengladbach und den 1. FC Köln) natürlich auch auf die Mannschaft Eindruck machen sollen.
Bei der Auswahl der Übungsleiter hatte die SSVg seit der Amtszeit von Aufstiegstrainer André Pawlak, keinen Erfolg. Mit Voigt, zuletzt Co-Trainer bei Fortuna Sittard, davon sind die Velberter überzeugt, haben sie jetzt den richtigen Mann – und auch der soll, früher oder später, wieder für den Regionalliga-Aufstieg sorgen. An dem Team dafür hat Voigt natürlich mitgebastelt.
Wie gewünscht: Voigt hat „frisches Blut“ bekommen „Das Gerüst ist erhalten geblieben. Aber mir war wichtig, dass auch frisches Blut in die Mannschaft kommt“, sagte Voigt – sechs Neuzugänge saßen daneben und hörten ihrem neuen Trainer (und Radio-Neandertal-Moderatorin Sabrina Wegner) zu. Während Semih Demirhat (vom TVD) und Björn Heußen (U19) sich im Tor vorerst klar hinter Philipp Sprenger einreihen werden müssen, wird von den anderen mehr erwartet.
Leroy Mickels zum Beispiel, der vor wenigen Tagen 23 Jahre alt wurde, bei der SSVg die Nummer 10 trägt und von Torjäger Aliosman Aydin viele Vorschusslorbeeren bekommt: „Schnell, ausdauern, technisch versiert“, sei Mickels – hoffentlich ein „kongenialer Sturmpartner“ für 24-Tore-Mann Aydin. Eine Marke, an der sich Mickels (letzte Saison 10 Tore für den 1. FC Monheim) orientieren will.
Trainer war für Mickels’ Wechsel ausschlaggebend Warum er nach Velbert komme, wird Mickels gefragt. „Ausschlaggebend war der Trainer“, betont er gleich zweimal – da richten sich natürlich alle Blicke wieder auf Alexander Voigt. Ebenfalls offensiv für Furore sorgen will Kevin Wieczorek, der im Winter aus der U19 des VfL Bochum kam, jetzt in der Oberliga glänzen will.
Für die Defensive wurden Sebastian Spinrath und Felix Haas geholt, zwei erfahrene Kräfte. Haas kommt von RWO und soll in die Fußstapfen von Kapitän Niklas Andersen treten. Spinrath kommt vom Bonner SC und kennt seinen neuen Trainer noch als Mitspieler von Viktoria Köln – er ist erklärtermaßen Voigts Wunschspieler.
Obwohl Spinrath vergangene Woche erst 26 Jahre alt wurde, hat er schon fast 200 Spiele in der Regionalliga absolviert. In die Regionalliga wolle er auch möglichst schnell zurück, stellt er, angesprochen auf das Saisonziel, auch klar.
„Wollen dabei sein, wenn Platz eins vergeben wird“ Die abgelaufene, auf Platz acht beendete Saison ist beim Saisonauftakt nicht mehr der Rede wert. Diese Platzierung zu verbessern, das sei sein Ziel, sagt Alexander Voigt zunächst. Ob er also mit Platz sieben zufrieden wäre? Da wird er klarer: „Wir wollen möglichst lange oben mitspielen und dabei sein, wenn Platz eins vergeben wird.“
Als die Vorstellungsrunde und auch die Fototermine abgehakt sind, steht Voigt mit seinem Co-Trainer zusammen. Direkt von der Saisoneröffnung soll es zum ersten Training gehen. „Schaffen wir viertel vor?“, fragt er. Er sieht aus, als könne er kaum erwarten, dass es jetzt wirklich an die Arbeit geht.