Der SV Schermbeck steckt momentan in einem Tief. In diesem Jahr gelang der Mannschaft von Trainer Engin Yavuzaslan noch kein Erfolgserlebnis in der Oberliga Westfalen. Alle vier Spiele nach der Winterpause gingen verloren.
Besonders auffällig: Das Team konnte dabei lediglich ein einziges Tor erzielen, musste aber bereits 13 Gegentreffer hinnehmen. Zuletzt musste man der SVS in Lippstadt eine deutliche 1:6-Niederlage akzeptieren.
Die Höhe des Ergebnisses spiegelt für Yavuzaslan jedoch nicht ansatzweise den Verlauf des Spiels wider: „Von der Einstellung und der Intensität kann ich der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen, alle sind an ihr Limit gegangen. In den ersten 25 Minuten hatten wir Lippstadt im Griff und müssen mit 2:0 führen. In unseren guten Phasen hat uns der Gegner immer wieder einen Dämpfer verpasst. Individuelle Fehler von uns wurden schnell bestraft.“
Bevor es dieses Jahr mit diesem Negativtrend losging, hatte die Mannschaft zuvor sehr erfolgreich agiert. Nach dem misslungenen Start in die Saison ohne Sieg, folgte bereits zum sechsten Spieltag ein Trainerwechsel. Yavuzaslan übernahm die Mannschaft und verzeichnete einen erfolgreichen Start. Bis zum 18. Spieltag, dem letzten vor der Winterpause, musste er keine einzige Niederlage hinnehmen. Acht Siege und fünf Unentschieden konnte er verzeichnen.
Mir sind schon ganz andere Mammutsaufgaben in der Vergangenheit begegnet. Bevor ich nervös werde, muss schon einiges passieren. In den letzten Spielen habe ich einiges Positives gesehen
Engin Yavuzaslan
Doch wie kommt es nach dieser erfolgreichen Phase zu dem Negativlauf? „Mir war klar, dass es irgendwann mal passiert, dass wir in eine Art Negativstrudel reinrutschen. Von den 13 Spielen, die nicht verloren gingen, habe ich mich keinesfalls blenden lassen. Meine grauen Haare kommen nicht von ungefähr, man kennt das Geschäft gut. Es ist nicht so, dass wir das Fußballspielen verlernt hätten“, erklärt Yavuzaslan die aktuelle Lage.
Trotzdem kann der Coach etwas aus der Situation ziehen: „Wir sind in einem Lernprozess, aus dem wir unsere Lehren in allen Bereichen ziehen werden. Wir geraten nicht in Panik, die Einstellungen der Spieler passen. Irgendwann wird der Fleiß und der Aufwand wieder belohnt. Wir müssen uns alle schütteln und die Ruhe bewahren.“
Der nächste Gegner der Schermbecker heißt Erkenschwick, eine Mannschaft, die momentan ebenso etwas kriselt. „Mich interessiert gar nicht, ob die da in einer Krise sind oder nicht. Für mich ist wichtig, was meine Mannschaft betrifft. Ich möchte das Negative aus deren Köpfen kriegen. Dann bin ich optimistisch, dass wir zeitnah wieder in die Erfolgsspur finden“, meint der Schermbecker Coach.
Die vielen Niederlagen in Folge bringen den Trainer jedoch nicht aus dem Konzept. „Wir geraten nicht ansatzweise in Panik. Wenn wir neu in die Saison gestartet wären und die ersten vier Meisterschaftsspiele ohne Punkte auf dem Konto wären, wäre das schon bedenklicher. Fußball ist ein Tagesgeschäft, wir haben jede Woche wieder die Chance für positive Schlagzeilen zu sorgen“, schätzt er die Situation ein.
Ein Blick auf die Tabelle verrät, dass bis zu den abstiegsbedrohten Plätzen noch ordentlich Abstand ist. Momentan stehen Yavuzaslans Akteure auf dem 10. Tabellenplatz.
Bis zur gefährlichen Zone, in der durch die vielen Spielabsagen etwas verfälschten Tabelle, beträgt der Vorsprung noch 15 Punkte. Angst, dass es nochmal knapp wird, hat Yavuzaslan nicht: "Mir sind schon ganz andere Mammutsaufgaben in der Vergangenheit begegnet. Bevor ich nervös werde, muss schon einiges passieren. In den letzten Spielen habe ich einiges Positives gesehen.“