Neujahrsempfänge werden meist im Vereinsheim oder in der Hotellobby gegeben, die SSVg Velbert bevorzugt andere Schauplätze. Im vergangenen Jahr wurde in einem Autohaus aufs neue Jahr angestoßen, diesmal im Krankenhaus. Der SSVg-Vorsitzende Oliver Kuhn begrüßte die Gäste im Klinikum Niederberg.
Freunde und Sponsoren, Vertreter das Stadtsportbundes, von Ratsfraktionen und der Stadt, einschließlich Bürgermeister Dirk Lukrafka, trafen sich im Sitzungssaal 2 des Helios Klinikums Niederberg, zwischen den Räumen „Stabsstelle Pflegedirektion“ und „Patienten-Management.“
Diagnose: Besserung ist in Sicht
Zwar sei die SSVg keineswegs ein erkrankter Patient, der Pflege auf der Station benötigt. Doch dem Schauplatz entsprechend betonte der Vorsitzende Kuhn, der Verein sei „auf dem Wege der Besserung.“ Wobei der Weg durchaus lang sei. Damit meinte er die wirtschaftliche Lage, die den Verantwortlichen zuletzt viel Arbeit bescherte. Das Ende der Zusammenarbeit mit Hauptsponsor Emka im vergangenen Jahr hatte zur Folge, dass ein sechsstelliger Betrag in der Kasse fehlte.
Nicht zuletzt dank Partnern wie dem gastgebenden Helios-Klinikum und Trikotsponsor Mühlhause werde die Lage gemeistert. Der Vertrag mit der Firma des früheren zweiten Vorsitzenden wurde nun verlängert – ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur vollständigen wirtschaftlichen Genesung.
Die sportlichen Diagnosen boten derweil Anlass zu viel Zuversicht, Die erste Mannschaft, so betonten Kuhn und Trainer Imre Renji, habe in der Hinrunde einen ansehnlichen Fußball gespielt, allerdings ein paar Punkte zu wenig geholt. „Aber nun haben wir noch 16 Spiele Zeit, um zu beweisen: Den besten Kader der Oberliga hat die SSVg“, bekräftigt Oliver Kuhn.
Dieser Kader wurde zudem kurzfristig verstärkt, Offensiv-Mann Pascale Talarski ist vom KFC Uerdingen gekommen, an dessen Regionalliga-Aufstieg der 24-Jährige in der vergangenen Saison großen Anteil hatte.
An 26 Toren war er beteilig, 15 erzielte er selbst, elf weitere bereitete er vor. Zuvor hatte Talarski bei der U 23 des FC Schalke und bei Rot-Weiß Oberhausen gespielt.
Allerdings gibt es auch einen Abgang: Torwart Niels Breuer verabschiedet sich nach vielen Jahren bei der SSVg aus beruflichen Gründen in Richtung Hamburg. Er tritt dort eine Stelle bei der Polizei an.
Neue Gesichter, oder besser alte Bekannte auf neuen Positionen, gibt es auch im Unterbau. So wurde unter der Woche Mareike Bolz zur neuen Jugendleiterin gewählt und nun vorgestellt. Die Lehramts-Studentin (Grundschule) ist bereits seit Jahren in der Nachwuchsabteilung der SSVg stark engagiert. Als sportlicher Jugendleiter steht er künftig Markus Braasch zu Seite.
Co-Trainer Markus Braasch kehrt zurück
Braasch ist dem Verein aus seiner Zeit als Co-Trainer von Aufstiegscoach Andre Pawlak noch in bester Erinnerung. Im Gespräch mit Moderatorin Sabrina Wegner, die wie in den vergangenen Jahren charmant und sachkundig durchs Programm führte, betonte Braasch, wie wichtig die Nachwuchsarbeit für den Verein sei. Sie stärke den Zusammenhalt und bilde Talente für die Erwachsenen-Teams aus. „Wir wollen, dass so viele Jugendspieler wie möglich den Sprung in die erste Mannschaft schaffen“, betont Braasch.
Die A-Jugend, die den direkten Klassenerhalt in der Niederrheinliga anpeilt, habe hier schon einiges zu bieten. Auf sie ist der Verein ebenso stolz wie auf die Frauen-Mannschaft: Sie führt die Tabelle der Landesliga an. Das Team kam nicht ganz vollständig zum Empfang – es fehlte nach dem überraschenden Rücktritt von Dennis Blömer ein Trainer. Doch angesichts der Diagnose „begeisterungsfähige und erfolgreiche Mannschaft“, wird sich sicher bald ein Nachfolger finden.