Frank Schulz, wie gehen Sie damit um, nach gerade einmal sechs absolvierten Partien direkt im Fokus der Kritik zu stehen? Nörgler gibt es immer. Sobald man zwei Mal in Folge verliert, haben es diese Personen versucht, Unruhe zu stiften. In Herne braucht man jemanden, über den man herziehen kann. Mir ist das aber egal. Mich haben bereits 40.000 Zuschauer ausgepfiffen und ich werde mich dadurch mit Sicherheit nicht beeindrucken lassen. Fakt ist, dass wir nicht da unten hingehören. Wir haben einen Negativlauf, aber dem Team kann man keinen Vorwurf machen. Mit vier Pünktchen sind Sie aber auch nicht einverstanden, oder?
Natürlich nicht. Deshalb gehe ich auch voran und übernehme die Verantwortung. Wir ziehen das hier gemeinsam durch, Mannschaft, Trainerstab und Anhänger. Die anderen sind nicht die echte Westfalia.
Dabei fand doch erst am Freitag ein erneuter Fantalk statt. Haben Sie dort auch schon Gegenwind gespürt?
Nein, das war absolut harmonisch. Ein wahrer Fan steht auch mal in schlechten Zeit zu seinem Verein. Diese Jungs brauchen wir auch, um dort unten raus zu kommen. Nur mit den Zuschauern im Rücken wird es aber wohl nicht klappen. Was haben Sie Ihrer Elf gesagt?
Die Mannschaft ist absolut in Ordnung, die Stimmung ist hervorragend. Wir arbeiten besser als in den vergangenen vier Jahren zusammen. Das ist das Wichtige. Bei uns hapert es im Angriff, aber ich habe absolutes Vertrauen in meine Stürmer. Sie werden in die Rolle hinein wachsen. Uns hat bislang noch nie ein Team vorgeführt oder beherrscht, deshalb bin ich der Meinung, dass wir es auch schaffen werden. Am besten Sie fangen schon heute in Wiedenbrück mit den Erfolgen an, oder? Klar, die haben sich vor der Saison mit Hochkarätern verstärkt, galten sogar als Geheimfavorit und sind jetzt noch weiter hinter den Erwartungen zurück als wir. Beide Teams sind etwas verunsichert. Doch wir werden uns davon nicht anstecken lassen, ziehen unser Ding durch und haben am Ende hoffentlich drei Zähler mehr auf dem Konto. Dann sind auch alle Kritiker wieder verstummt.