Klöpper fand nach dem Schlusspfiff deutliche Worte und kritisierte seine Mannschaft scharf. Denn bereits der erste Schritt der geplanten Aufholjagd wurde zum Rohrkrepierer.
Vor dem Spiel waren sie beim FC Kray guter Dinge. Viele Neuzugänge, eine gute Vorbereitung und die eigenen Fans im Rücken – so ging es in das erste Meisterschaftsspiel nach der Winterpause. Trainer Klöpper hatte sich zuvor noch mit einem offenen Brief an die Fans gewendet. Er glaube an den Klassenerhalt mit dem FC Kray. Kein anderer Verein sei in der Lage, so eine Situation noch zu drehen – außer eben die Essener.
Dementsprechend motiviert gingen seine Jungs in die schwierige Partie gegen den VfB Hilden. Nach kurzem Abtasten übernahm der FC die Spielkontrolle und kam insbesondere durch Standards zu gefährlichen Torchancen. Eine Ecke war es dann auch, die die umjubelte Führung für die Krayer brachte – der eingewechselte Marius Müller drückte den Ball aus zwei Metern über die Linie. Kurz vor der Pause dann sogar das 2:0 für den FC – natürlich wieder nach einer Ecke. Moses Lamidi war dieses Mal erfolgreich.
Auflösungserscheinungen nach der Pause – Klöpper sauer
Die Führung hielt jedoch nach dem Seitenwechsel nicht lange. Innerhalb von 15 Minuten drehte der Gast aus Hilden die Partie und stellte auf 2:3. „Kompliment an meine Mannschaft, die hier klasse zurückgekommen ist“, lobte Gäste-Coach Marcel Bastians seine Mannschaft. Kurz vor Schluss kam die Klöpper-Elf durch Alessandro Tomasello zwar noch zum Ausgleich, trotzdem übernahm der FC Kray nach dem Schlusspfiff die rote Laterne in der Oberliga Niederrhein. „Ich muss die Dinge jetzt auch einfach auf den Punkt bringen“, wurde Kray-Coach Klöpper nach 90 Minuten emotional: „Das war nicht das, was wir uns vorgenommen hatten. Ich bin enttäuscht über die Leistung meiner Mannschaft.“ Klöpper kam danach noch einmal so richtig in Fahrt: „Das war – trotz des Ergebnisses – ein echt schlechtes Oberligaspiel und da nehme ich uns ganz stark mit rein. Wir können das besser – das haben wir auch schon oft gezeigt.“
Schiedsrichter Becker gab trotz der sechs Tore und vielen Unterbrechungen keine Nachspielzeit. Daraufhin brannten Jan Apolinarski die Sicherungen durch – er sah nach Abpfiff noch die rote Karte. „Da sind wohl Worte in Richtung des Schiedsrichters geflogen“, beurteilte Klöpper die Situation: „Aber das interessiert mich nicht wirklich, der Schiedsrichter hat sicherlich keine Schuld an unserer Situation.“ Für den FC Kray sieht es aktuell ganz stark nach Abstieg aus – zehn Punkte trennen ihn jetzt vom rettenden Ufer. Als nächstes (12. März, 15 Uhr) geht es auswärts gegen den VfR Krefeld-Fischeln. Ein Sieg in Krefeld ist Pflicht, damit die Lichter nicht langsam ausgehen.