Für solche Partien gibt es einen speziellen Ausdruck: Arbeitssieg! Dieser Begriff soll aber nicht die Wichtigkeit dieser drei Zähler, sondern eher die Spielweise der Rot-Blauen zum Ausdruck bringen. Denn der WSV spielte alles andere als Hochglanz-Fußball. Im Gegenteil - die Gäste aus Krefeld waren über weite Stecken des Spiels die bessere Mannschaft, ließen allerdings die Effektivität vor dem Tor vermissen.
Diese zeigten dagegen die Wuppertaler im Stile einer Top-Mannschaft. Denn nach einem Blackout von VfR-Keeper Simon Gerdts, der nach einer Flanke von Noah Salau unter jener hinweg sprang, nickte Dalibor Gataric zum 1:0 (37.) ein. Wie diese Führung zu Stande kam, wussten die Rot-Blauen selber nicht so genau, allerdings fanden sie, durch den Treffer beflügelt, danach besser in die Partie. Dies sah auch WSV-Coach Stefan Vollmerhausen so: "Ohne einen gegnerischen Spieler kritisieren zu wollen, aber genau dies haben wir vor der Partie angesprochen. Die vergangene Woche war wirklich ein Kontrastprogramm. Erst das fast perfekte Spiel gegen Kapellen-Erft und dann die unterirdische Leistung gegen Düsseldorf-West. Durch die Englische Woche standen wir nun schon mit relativ müden Beinen auf dem Feld, denn unser Spiel ist sehr aufwendig. Diese Partie war keine einfache Aufgabe für uns. Es war natürlich nicht alles Gold was glänzte. Wir haben sehr schwer ins Spiel rein gefunden, aber ich habe permanent den Siegeswillen meiner Truppe gespürt. Daher muss ich der Mannschaft meinen Respekt zollen."
Nach der Pause beschränkten sich die Wuppertaler vor 2505 Zuschauern im Stadion am Zoo auf Konter und überließen dem VfR über weite Strecken das Spiel. Außer eines gefährlichen Abschlusses aus der Drehung von Alexander Lipinski blieben die Versuche der Krefelder aber ungefährlich. So kam es, dass Patrick Nemec in der Nachspielzeit den durchaus schmeichelhaften 2:0-Endstand erzielen konnte.
Fischeln-Trainer Josef Cherfi hätte gerne zumindest einen Zähler mit nach Krefeld genommen: "Auch wenn ich dem WSV die Meisterschaft gönne, hätte ich gerne was Zählbares mitgenommen. Wir haben es sehr ordentlich gemacht - wir wollten kompakt stehen und Nadelstiche nach vorne setzen. Schade, dass wir durch einen individuellen Fehler ins Hintertreffen geraten sind. In der zweiten Hälfte hatten wir dann den Ausgleich auf dem Fuß, aber es sollte leider nicht sein. Jetzt stehen wir leider mit null Punkten da und stecken weiterhin mitten im Abstiegskampf. Ich hoffe wir holen im Endspurt noch mindestens sechs Zähler, um den Klassenerhalt festmachen zu können. Dem WSV wünsche ich auf dem Weg in die Regionalliga alles Gute."