Während die Essener mit großen Ambitionen in die Regionalliga-Saison starteten und aktuell auf einem Abstiegsrang stehen, teilt Ratingen 04/19 das gleiche Schicksal eine Liga tiefer. "Wenn ich auf die Regionalliga blicke, dann erinnert mich die Essener Situation immer mehr an unsere eigene. RWE hat auch etliche Unentschieden vorzuweisen. Wir können uns in dieser Hinsicht auch nicht beschweren", sagt Peter Radojewski. Der Ratinger Trainer wartet mit seiner Mannschaft seit zehn Spielen auf einen Erfolg, zuletzt gab es sieben Unentschieden und drei Niederlagen.
Der Trainer wurde beim vergangenen Auswärtsspiel von einem Kompetenzteam begleitet, unter anderem vom Jugendleiter und dem Vorstandsvorsitzenden. Zudem wurde die Mannschaft nach einem neuerlichen Rückschlag vom Vorstand öffentlich kritisiert. Die "Entmachtung" Radojewskis und die öffentliche Kritik am Team stößt vor allem bei Ratingens Torjäger Daniel Keite-Ruel auf Unverständnis. Wir sprachen mit dem 26-jährigen Offensivspieler, der in 25 Spielen nicht nur neun Tore für Ratingen erzielte, sondern auch sechs weitere Treffer vorbereitete.
Daniel Keita-Ruel, wie erklären Sie sich diesen Negativlauf? Wir haben viel Pech. Diese ganzen Unentschieden standen auf der Kippe und oft waren wir es, die dem Sieg näher waren. Aber so ist das im Fußball: Wenn es lange schlecht läuft, dann ist es auch schwer aus diesem Tal herauszukommen. Es liegt aber sicherlich nicht am Trainer. Das möchte ich an dieser Stelle betonen. Die Mannschaft ist hier ganz klar in der Verantwortung!
Wie meine Sie das... Ich finde es sehr unglücklich, wie der Vorstand uns in der lokalen Presse kritisiert und auch den Trainer, meiner Meinung nach, ein wenig entmachtet hat. Ich verstehe nicht, warum da plötzlich zwei oder drei Trainer rumlaufen und unser Spiel anschauen. Ich werde weiterhin nur auf Peter Radojewski im sportlichen Bereich hören. Er ist unser Coach und das sollte auch so bleiben. Viele wissen gar nicht, wie professionell er uns auf die Spiele vorbereitet. Wir trainieren sogar an Samstagen und analysieren die Gegner, damit wir top vorbereitet sind. Das ist in der Oberliga sicherlich nicht überall der Fall. Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam mit Peter den Klassenerhalt schaffen werden.
Wo werden Sie in der Saison 2016/17 spielen? Das weiß ich noch nicht. Jetzt konzentriere ich mich voll auf den Abstiegskampf mit Ratingen. Danach werden wir weiter sehen.