Denn die Verantwortlichen der Germania sahen sich anscheinend nicht in der Lage, mit ihrem Linienchef Vertragsgespräche zu führen. "Ich renne den Leuten doch nicht hinterher, damit ich bleiben kann", ärgert sich Naumann über das Desinteresse an seiner Person. "Die denken, dass ich froh bin, bleiben zu dürfen. Aber weit gefehlt. Jetzt können sie sich einen Neuen suchen." Naumanns Selbstvertrauen ist begründet: "Ich bin aufgestiegen, habe die Mannschaft auf Kurs gebracht. Aber die denken gar nicht daran, mit mir mal zu sprechen. Ein Unding."
Auch bei der Aufstiegsparty am Freitag in der Ski-Halle Bottrop war das Zögern des Vorstandes Gesprächsthema Nummer eins. Wie auch bei Kornharpens Daniel Gavranovic, der wie andere auch seinen Wilhelm noch nicht geleistet hat, weil Naumanns Zukunft ungewiss war. "Ich verstehe mich mit den Spielern super, für sie tut es mir auch leid", bleibt Naumann aber wie gewohnt seiner Linie treu: "Doch das ist egal, denn ich lasse mich nicht hinhalten. Ich habe hier alles alleine gemacht, mich acht Stunden für den Verein aufgeopfert und mit Sicherheit keine unfairen Forderungen gestellt."
Naumann weiter: "Wenn ich etwas anpacke, dann richtig. Aber ich will mich nicht blamieren. Und dass so kurz vor Saisonbeginn immer noch nicht entschieden ist, außer den Dingen, um die ich mich gekümmert habe, ist traurig." Der Ex-Profi ist sich sicher, dass "jetzt eine ganz heiße Phase auf den Club zukommt."