Gerade mal sechs Wochen ist es her, dass der Traditionsverein sein neues Vorstandsteam vorstellte, nun ist es bereits wieder gesprengt. Ute Johns scheidet dabei auf eigenen Wunsch aus. Dieser Schritt kann eigentlich keinen überraschen, denn die Mutter der - mittlerweile ehemaligen - SCW-Kicker Marcel und Christian Johns saß nach dem Spielerstreik und der damit verbundenen Trennung von gleich sechs Oberliga-Akteuren zwischen allen Stühlen. "Als Elternteil war es in der Situation natürlich schwierig neutral zu bleiben", sagt Sascha Loch. Der SCW-Vorsitzende will aber nicht verhehlen, dass es gewisse Meinungsverschiedenheiten gab. "Wir waren uneins über den Führungsstil, da muss man dann reagieren. Aber wir haben uns im Guten getrennt."
Uwe Heinecke (Foto: R. Ungebauer).
Anders ist der Fall bei Ingo Brüggemann gelagert. Er wurde im Oktober ebenfalls neu gewählt, wird sich bei den Strünkedern aber ab sofort um den Jugendbereich kümmern. "Wir haben gemeinsam mit der Jugendabteilung die Gründung eines Nachwuchszentrums beschlossen, um junge Talente noch besser ausbilden zu können und an unsere erste Mannschaft heranzuführen. Ingo Brüggemann wird dieses Nachwuchszentrum aufbauen und zugleich unseren langjährigen Jugendleiter Reinhard Paluch entlasten. Er ist auch ein wichtiger Ansprechpartner für die Jugendtrainer. Wir dürfen diesen Bereich einfach nicht vernachlässigen", erklärt Loch.
Loch sehnt sich nach "Ruhe und Stabilität"
Die Lücke, die beide hinterlassen, schließt Uwe Heinecke. Er fungiert seit einigen Monaten als Abteilungsleiter des SCW und ist in seiner neuen Vorstandsfunktion zugleich stellvertretender Vorsitzender. "Es gibt viele Baustellen, die es zu beackern gilt, Uwe ist einer, der mit anpackt. Mein Wunsch ist es, mit dieser Aufstellung jetzt Ruhe und Stabilität in die Führung und den gesamten Verein zu bringen", sagt Loch. Er sei überzeugt, dass der Verein dafür auf einem guten Weg ist.
Allein - seit Jahr und Tag herrscht am Schloss Strünkede alles andere als "Ruhe und Stabilität"! Wie sagte ein Vereins-Insider kürzlich? "Westfalia Herne ist wie Schalke 04, bei uns ist immer was los." Auch Loch weiß, dass sein Verein etwas unsteter ist als die meisten anderen - ganz bestimmt eine zusätzliche Herausforderung. "Natürlich, aber das gibt es im Fußball, das ist ein Sport, in dem es unruhig zugeht. Wenn dich eine Welle erwischt, musst du das aushalten. Gerade in der wirtschaftlichen Situation, in der sich Westfalia Herne befindet, ist es nicht so einfach, einen Verein zu führen. Aber ich glaube, dass wir uns jetzt auf das Sportliche konzentrieren können und passend zur Jahreszeit Besinnlichkeit einkehrt."