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Knochenkrebs, Autorität und Respekt

FC Kray: Karsten Hutwelker im großen Interview
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Karsten Hutwelker ist der neue Coach des FC Kray. Mit der Verpflichtung des 42-jährigen Ex-Profis haben die Essener ein dickes Ausrufezeichen gesetzt.

Schließlich hat Hutwelker fast 550 Profispiele unter anderem in Italien, England und Österreich auf dem Buckel. „Karsten hat unglaublich viel Erfahrung, ist ein Pragmatiker und für uns eine Bereicherung“, legt sich Krays Boss Günther Oberholz fest: „An ihm können vor allem unsere jungen Spieler hochschauen.“

Der gebürtige Wuppertaler hat an der Buderusstraße einen Vertrag über anderthalb Jahre unterzeichnet, der allerdings eine Ausstiegsklausel für höherklassigere Angebote beinhaltet. Kein Wunder, schließlich hat Hutwelker, der mit seiner Frau Alexandra sowie seinen beiden Kindern Vivian (17 Jahre) und Lennox (10) in Köln lebt, im März diesen Jahres seinen Fußballlehrer mit Bravour bestanden und wollte eigentlich im Profigeschäft angreifen.

Warum es den ehemaligen Bochumer dann doch nach Kray gezogen hat, wie er sich als Trainertyp charakterisiert, welche Ziele er verfolgt und wie ihn der Schicksalsschlag des Knochenkrebs‘ verändert hat, erklärt er im RS-Interview.

Karsten Hutwelker, wie ist der Kontakt zum FC Kray zustande gekommen? Das lief über Thomas Decker aus dem Verwaltungsbeirat. Eigentlich wollte ich nicht in die Oberliga, sondern habe mich weiter oben orientiert. Aber nach den ersten Gesprächen war dann alles ganz schnell geklärt.

Was hat Sie überzeugt? Ich habe Kray seit dem Aufstieg in die Regionalliga verfolgt. Ich finde es klasse, dass der Verein trotz des Sprungs nach oben nie über seinen Verhältnissen gelebt und sich nicht verschuldet hat. Hier gibt es eine klare Philosophie, von der nicht abgewichen wird. Das ist beeindruckend.

Sie haben Ihr neues Team gegen Uedesheim und Bösinghoven gesehen. Wie ist Ihr Eindruck? Bevor ich zugesagt habe, wollte ich mir ein Bild von der Truppe machen, denn nach dem Erwerb der Fußballlehrerlizenz hat man eigentlich andere Dinge als die Oberliga im Kopf. Ich bin von der Mannschaft aber angenehm überrascht. Schließlich habe ich vor meiner Haustür einige Oberligaspiele des SC Germania Erftstadt-Lechenich gesehen und bin vom hohen Niveau der Krayer angetan. Es gibt viele Sachen, die mir schon sehr gut gefallen haben, aber natürlich auch einige Verbesserungsmöglichkeiten. Daran werden wir arbeiten.

Welche Ziele verfolgen Sie in den nächsten anderthalb Jahren? Ich muss jetzt das Team kennenlernen. Die Weiterentwicklung der jungen Spieler steht natürlich ganz oben. Über konkrete Platzierungen mache ich mir aber noch keine Gedanken.

Der FCK ist ein spezieller Verein. Was reizt Sie an dieser Aufgabe? Das stimmt, das habe ich in den letzten drei Wochen auch gemerkt. Das Zusammenspiel zwischen Mannschaft, Vorstand und den Fans ist sehr eng. Ich bin aber ganz offen, habe keine Vorurteile und hoffe, genauso mit offenen Armen empfangen zu werden. Jeder kann mit mir immer konstruktiv diskutieren, muss aber wissen, dass ich der Trainer bin. Wenn das läuft, werden wir eine harmonische Zusammenarbeit haben.

2006 wurde bei Ihnen Knochenkrebs diagnostiziert. Wie gehen Sie mit diesem harten Schicksalsschlag um? Vorab: Nach fünf Jahren gilt man als geheilt, ich gehe also davon aus, dass ich den Krebs besiegt habe. In erster Linie nehme ich viele Dinge ganz anders wahr. Früher gab es für mich nur Fußball. Das ist heute sicherlich auch noch so, aber der Fußball ist jetzt nicht mehr das Wichtigste, sondern vielleicht die schönste Nebensache der Welt. Natürlich ist eine Niederlage ärgerlich, aber sie bedeutet nicht das Ende. Das habe ich gelernt.

Wie haben Sie die schwierige Zeit überstanden? Mit Hilfe meiner Familie und meiner Freunde. Ich hatte das Glück, dass sich die größten Spezialisten Deutschlands um mich gekümmert haben. Mit einer Operation konnten sie alle Krebszellen aus meinem Körper entfernen und ich musste mich nicht einmal einer Chemotherapie unterziehen. Ich bin dafür sehr dankbar. Viele Menschen erhalten eine solche Diagnose, aber nur wenige bekommen auch eine so große Genesungschance wie ich. Mir hat der Fußball in dieser Situation geholfen, das vergesse ich nicht.

Hat Sie die Krankheit verändert? Ja, ich bin gelassener und menschlicher geworden, auch wenn ich ein junger und ehrgeiziger Coach bin.

Was meinen Sie damit? Es zeichnet einen Trainer aus, wenn er den Jungs zuhören kann. Wenn ein Spieler nicht seine optimale Leistungsfähigkeit abrufen kann, hat es meist mit Problemen zu tun, die den Spieler beschäftigen. Dafür muss ich ein Ohr haben und darf das Regiment nicht mit Angst und Drohungen, so wie es früher mal war, führen.

Also sind Sie als Trainer ein Kumpeltyp? Sicherlich. Aber ich streiche auch heraus, dass ich ganz klar die Autorität besitze. Außerdem ist mir Disziplin sehr wichtig. Die Spieler müssen mir zuhören und folgen. Gleichzeitig lege ich aber auch viel Wert auf das Fußballspielen und glaube nicht, dass ich an Autorität verliere, wenn ich einen offenen Umgang pflege.

Wie dürfen die Spieler Sie ansprechen? Ersteinmal bin ich der Trainer. Ob sie mich dann duzen oder siezen, ist zweitrangig. Sie müssen mich nur respektieren, wie ich es mit ihnen auch mache. Dann werden wir zusammen viel Spaß haben und hoffentlich auch erfolgreich sein.

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8 FC Kray 6 3 1 2 14:9 5 10
9 SV Scherpenberg 7 2 4 1 18:14 4 10
10 PSV Wesel-Lackhausen 7 3 1 3 17:16 1 10
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