Dabei hätte ein Sieg am Baumhof gereicht, um den Ein-Punkt-Vorsprung auf Westfalia Herne ins Ziel zu retten. Nun ist ein Dreier in Sprockhövel wirklich alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Doch in der Art und Weise, wie die Schermbecker auftraten, wurde er zum Ding der Unmöglichkeit. „Man ist immer nur so gut, wie es der Gegner zulässt“, bemerkte TSG-Trainer Lothar Huber, der bereits nach acht Minuten das 1:0 durch Xhino Kadiu bejubeln konnte.
Das war offensichtlich ein Wirkungstreffer, denn die Schermbecker ließen fortan jegliche Ordnung vermissen. „Das ist keine Abstimmung“, schrie SVS-Trainer Holger Aden bereits nach 36 Minuten von der Seitenlinie aus. Doch das brachte keine Besserung, ebenso wenig wie seine Information in der Halbzeit, dass Herne in Bielefeld ein 0:0 halten würde.
Nein, es kam sogar noch schlimmer. Nach einem Blick auf sein Handy konstatierte Aden nach einer Stunde: „Dass die Bielefelder das so abschenken, ist schon eine Frechheit.“ Zu diesem Zeitpunkt war gerade das 1:0 für Herne gefallen, das zugleich der Endstand in Ostwestfalen sein sollte. Die Schermbecker hätten zu diesem Zeitpunkt noch zwei Treffer benötigt, um die Klasse zu halten. Und diese beiden Tore fielen auch, allerdings auf der falschen Seite. Kadiu (72.) und Marcel Ramsey (81.) schraubten das Ergebnis für Sprockhövel verdient in die Höhe – gegen einen Gegner, der sich am Ende aufgab und sein Heil in Frustfouls suchte.
„Es war unsere Pflicht, unser Bestes zu geben“, fasste Huber zusammen. Und Aden? Der knallte seine Wasserflasche während der 90 Minuten immer wieder vor Wut gegen den Zaun. Es war der blanke Frust über die eigene Leistung, die eines Absteigers würdig war.
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