Viel Stückwerk, zu viele Fehlpässe und die pure Abstiegsangst prägten die Partie bei strahlendem Frühlingswetter. "Wir haben gesehen, dass zwei Teams ohne Selbstvertrauen auf dem Platz standen", gab auch Mewes nach der Partie zu. Dennoch sprach der Oberhausener Fußballlehrer "von einem gerechten Sieg" seiner Mannschaft, womit er wieder nicht ganz daneben lag. Denn insbesondere in Durchgang zwei waren es die Gäste aus Kalkar, die den nötigen Biss an den Tag legten und schlussendlich von der Kaltschnäuzigkeit ihres Torjägers André Trienenjost profitierten, der schon zum 15. Mal in dieser Saison ins Schwarze traf. Dass dies erst vier Minuten vor dem Ende geschah, dürfte für den Traditionsverein aus dem Duisburger Arbeiterviertel umso bitterer sein.
Denn kurz zuvor war es die Auswahl von Thomas Geist, die ihrerseits hätte für den Big Point sorgen können. Sowohl Fabian Hastedt (83.) als auch Ali Basaran (85.) vergaben jedoch aus aussichtsreichen Positionen. So sprach 07-Coach Geist später auf der Pressekonferenz ganz offen vom bevorstehenden Abstieg: "Der Unterschied zwischen uns und dem SV Hönnepel liegt darin, dass wir Ausfälle von zwei Leistungsträgern nicht ohne Weiteres kompensieren können. Für meine Jungs tat mir der späte Treffer ehrlich leid", rang Geist um Fassung und schob direkt hinterher: "Dennoch bin ich mit dem Auftreten meiner jungen Truppe zufrieden."
Noch zufriedener wäre er sicher gewesen, hätte Ramazan Ünal einen Freistoß aus zentraler Position noch platzierter aufs Tor gebracht (19.). Stattdessen konnte Jan Terhorst im Kasten der Gäste zur Ecke klären. Ebenso wenig erfolgreich war auf der anderen Seite Björn Bennies, der gleich zwei Hundertprozentige liegen ließ (65., 77.). Hö.-Nie.-Kapitän Heinrich Losing prüfte zuvor noch das Aluminium (53.), auch in dieser Situation hätte es schon "rappeln" können.
Somit dauerte es bis zur 86. Minute, als Trienenjost platziert zum "Sudden Death" für die Gastgeber ansetzte. Sein Trainer "Schorsch" Mewes begleitete das Team zur Spielertraube auf den Platz und ließ sich sein Alter in keinster Weise anmerken. "Wir haben uns auf der Intensivstation beatmen lassen", haute er zum Abschluss noch einen für ihn typischen Spruch aus dem Ärmel. In Kalkar hat der Abstiegskampf gerade erst begonnen.