Minutenlang lag er am Boden und wurde behandelt, doch dann stand er wieder. Der verletzte Abwehrmann war so etwas wie ein Synonym für Hevens Auftritt beim 4:1 (0:0) in Schermbeck. Denn ähnlich wie ihm erging es auch seiner Mannschaft. Als die sich kurz nach dem Seitenwechsel das 0:1 durch ein Eigentor von Mark Heinrich fing (47.), war das schon ein arger Rückschlag gegen den Tabellennachbarn. „Danach habe ich einen kleinen Schreck bekommen, weil sonst immer nach Gegentoren die Köpfe bei uns runtergingen“, räumte TuS-Trainer Jörg Behnert ein.
Es sollte aus seiner Sicht gut gehen, weil Volkan Kiral einen Elfmeter verwandelte, den Florian Gerding völlig unnötig an Tim Dosedal verschuldet hatte (64.). „Wir waren mit vier Mann im Sechzehner. Dass man den Spieler dann umreißt, ist für mich ein Unding. Damit ist das Spiel gekippt“, ärgerte sich SVS- Coach Martin Stroetzel.
Wohl wissend, dass sein Team danach mehr oder weniger auseinanderbrach. In der Folge konnten oder wollten die Gastgeber das Tempo der Hevener nicht mehr mitgehen und gingen gnadenlos unter. Zunächst traf Dosedal zur Gästeführung (70.), dann schraubten der eingewechselte Maik Knapp (79.) und David Nyenhuis (88.) das Ergebnis in die Höhe.
„Aufgrund der ersten Halbzeit hätte ich nicht geglaubt, dass das Spiel so kippen kann. Für mich ist auffällig, dass wir zu Hause alle Spiele drüben auf der Seite verlieren. In der einen Spielhälfte coache ich 45 Minuten, drüben merkt man dann, wie unselbständig die Mannschaft ist. Die organisieren sich null Komma null“, fasste Stroetzel zusammen.
Sein Gegenüber Behnert bemerkte zwar: „Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen, weil Schermbeck in der ersten Halbzeit die klareren Torgelegenheiten hatte.“ Doch am Sieg gab es für ihn nichts zu rütteln: „Ich hatte den Eindruck, dass wir die spritzigere, fittere und agilere Mannschaft waren.“ Neben dem zweiten Dreier in Serie gab es noch etwas Erfreuliches für Heven. Denn die Knieverletzung von Witt ist womöglich nicht so schwer, wie zunächst befürchtet. Behnert: „Unser Physio sagt, dass er nicht annimmt, dass es etwas mit dem Kreuzband ist.“
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