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Ultras in der 6. Liga
Wattenscheid regiert, Erkenschwick auch

Ultras in der 6. Liga: "Wattenscheid regiert!"
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Ultras im Amateurfußball – unter dieser Überschrift beleuchtete RevierSport im März das Phänomen, dass sich auch in den unteren Ligen eine aktive Fanszene regt.

Lag damals der Blick auf der NRW-Liga, so gilt der Fokus nun der nächsttieferen Spielklasse: Ultras in der sechsten Liga – gibt es die überhaupt?

Wer sich bei den Spielen der Traditionsvereine in der Verbandsliga umschaut, wird diese Frage bejahen. Die Aushängeschilder heißen SG Wattenscheid 09 und Spvgg. Erkenschwick. „Das was bei uns passiert, ist natürlich im Vergleich zu den großen Vereinen überschaubar“, sagt André Oberlin zwar, der Fan-Beauftragte der Spvgg. Erkenschwick ist jedoch durchaus froh, dass am Stimberg auch der Nachwuchs mobil macht. Namentlich ist das die „Stimberg-Crew“. „Das ist unser neuestes Gewächs in der Fanszene“, berichtet Oberlin, selbst Vorsitzender der „Ruhrpottmonster“. Während die es – genau wie die „Supporters“ – etwas ruhiger angehen lassen, sehen sich die Mitglieder der „Schwickeria“ und der Stimberg Crew durchaus als Teil der Ultra-Bewegung. Von 150 bis 250 Fans, die den Westfalenligisten bei den Meisterschaftsspielen unterstützen, seien rund 30 der Stimberg-Crew zuzurechnen.


Als Pendant hat sich in Wattenscheid die „Szene WAT“ formiert, die bei den Spielen der 09er für den lautstärksten Support verantwortlich ist. Bis zu 40 Anhänger sind dort versammelt, sagt der Fanbeauftragte der 09er, Mike Dröge, das Alter der dort aktiven liege ungefähr zwischen „16 Jahren und Ende zwanzig.“ Die Szene ist zwar männlich dominiert, das weibliche Geschlecht ist zumindest vereinzelt aber ebenfalls vertreten.

"Leute, die zu 1909 % hinter der SG stehen!"

Das selbsterklärte Ziel der Szene WAT lautet derweil „die übrig gebliebenen Fans und die langsam aber sicher wiederkehrenden zu neuem Optimismus zusammenzubringen“, erklärte die zwar organisierte, aber nicht im Vereinsregister eingetragene Gemeinschaft auf ihrer neuen Internetseite. „Seien es Leute, die vor etlichen Jahren in Wattenscheid die erste ‚ultraorientierte‘ Szene ins Leben gerufen haben, Leute mit ähnlichem Denken oder aber auch einfach nur diejenigen die zu 1909 % hinter der SG stehen!“

Gemeinschaft zu erleben, sei auch einer der Hauptgründe für den Fan-Nachwuchs, um sich in Ultra-Gruppierungen zusammenzufinden, schätzt Oberlin – wobei Dröge glaubt, dass es den Anhängern nicht um bloßes Imitieren der bekannten Aktionen aus dem Profifußball geht. „Die Identifikation mit dem Verein ist durchaus vorhanden, So werden Personalentscheidungen sehr wohl diskutiert und kommentiert.“

Bei Pyrotechnik gibt es kein Pardon (RS-Foto: Pozo).

Banner zu präsentieren, Schlachtrufe zu skandieren und die eigene Mannschaft anzufeuern sei dabei auch nicht alles. „Es werden zum Beispiel auch Partys organisiert“, berichtet Dröge und ist als Bindeglied zwischen Verein und Fans froh über das Engagement des Nachwuchses: „Das wird von offizieller Seite ausdrücklich begrüßt. Klar tauchen auch Fragen auf, die wir im Sinne aller Beteiligten zu klären versuchen. Zum Beispiel kam jetzt das Anliegen, dass die Jungs ihr Fan-Material im Stadion lagern wollen und wir arbeiten jetzt gemeinsam an einer Lösung.“

Nur in einem Punkt wird es auf Sicht kaum eine gemeinsame Linie geben: Beim Thema Pyrotechnik. Dröge: „Das kann man noch so schön finden, wenn die Kurve brennt. Es ist nun mal verboten. Zudem ist es nicht ungefährlich. Und drittens erwarten den Verein dann empfindliche Geldstrafen vom Verband.“ Weil jedoch weder die Spvgg. Erkenschwick, noch die SG Wattenscheid finanziell auf Rosen gebettet sind, versuchen die Vereine die Summen an die Verursacher weiterzugeben – ganz wie bei den Profi-Vereinen.

Auf Seite 2: "Jule Ludorf, Mann!" - Ideale der Stimberg-Crew

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