Dabei wurden zwei Sicherheitskräfte sowie ein Polizeibeamter verletzt. „Die Aggressionen gingen von etwa 40 Personen aus“, berichtet Martin Schnafel, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Warendorf. „Die Gruppe bestand aus Anhängern des VfB Speldorf und des SC Paderborn. Zwischen den beiden Gruppen besteht eine Freundschaft.“
Gemeinsam sollte es dann gegen die Rivalen aus Ahlen gehen, die angesichts der sportlichen Katastrophensaison aber nicht da waren. Im RWA-Block hing lediglich ein großes Transparent mit der Aufschrift: „Versager!“ Also mussten sich die Gäste anderweitig abreagieren.
Der Ahlener Gästeblock wurde gestürmt
Los ging es bereits mittags. Die Mülheimer reisten mit dem Zug an und wurden von den Paderbornern in Empfang genommen. Gemeinsam zogen sie lautstark durch die Ahlener Fußgängerzone, stimmten sich in einer Gaststätte in der Innenstadt ein. Um mögliche Krawalle zu vermeiden, wurde die Gruppierung dort von der Polizei „abgeholt“ und ins Wersestadion begleitet. Zwar kam es bei der Anreise noch nicht zu Ausschreitungen, dennoch wurden nach Angaben Schnafels die Polizisten beschimpft und beleidigt.
Als der Mob am Stadion eintraf, eskalierte die Situation. Plötzlich flogen die Fäuste, Absperrungen wurden umgerissen, der Gästeblock gestürmt. Bei der wilden Schlägerei wurden dann die beiden Ordnungskräfte sowie der Polizist verletzt, der im Krankenhaus behandelt werden musste und seinen Dienst nicht weiter fortsetzen konnte.
Hunderschaft musste aus Dortmund kommen
Um der Lage Herr zu werden, forderte die Polizei eine Einsatzhundertschaft von der Doublefeier in Dortmund an. Als die Verstärkung eintraf, wurden die Personalien aller Beteiligten festgestellt. „Ein Großteil der Personen sind Paderborner gewesen. Es sind Ermittlungsverfahren eingeleitet worden“, bestätigt Schnafel.
„Es besteht der Anfangsverdacht wegen Landfriedensbruch, zudem wird wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt und Erschleichung von Leistungen ermittelt, denn es wurden nur teilweise Eintrittskarten gekauft.“ Den „Übeltätern“, die bis weit nach 18 Uhr im Stadion festgesetzt wurden, drohen nun Geld- und sogar Freiheitsstrafen.
"Diese Leute will niemand haben"
Damit sind die Anhänger des VfB schon zum dritten Mal in dieser Saison auffällig geworden. Bereits nach dem Pokalaus in Hönnepel-Niedermörmter sowie beim Auswärtsspiel in Uerdingen kam es zu Schlägereien, bei denen sogar vorbeifahrende Autos mit Steinen beworfen wurden. Ein Insider bestätigte gegenüber RS, dass die Krawalle in Ahlen geplant waren, allerdings von den Paderbornern forciert wurden. Währenddessen sollen die Vorkommnisse beim KFC nicht von VfB-Seite ausgegangen sein.
Wie dem auch sei, Speldorfs Manager Ingo Pickenäcker hat für die „Unverbesserlichen“ kein Verständnis: „Es waren zwar viele Paderborner, aber leider auch mal wieder Leute mit einem grün-weißen Schal dabei. Wir als Verein distanzieren uns von solchen Menschen. Uns sind allerdings auch die Hände gebunden. Es waren Leute, die bei uns Stadionverbot haben. Wenn sich diese Personen dann bei Auswärtsspielen mit Gleichgesinnten treffen, sind wir machtlos. Nur eins ist klar: Das sind keine Speldorf-Fans. Diese Leute will niemand haben!“