Wiedergutmachung gelang in der Liga aber nur bedingt: Gegen Rhynern kamen die Marler nicht über ein torloses Remis hinaus. Dabei schienen die die Gastgeber von Beginn an gewillt, die Schmach zu tilgen. Schon nach drei Minuten bot sich für Matthias Krantz die große Möglichkeit, den VfB in Führung zu schießen. Nach schöner Vorarbeit von Glen Akama-Eseme traf er völlig freistehend aber nur das Außennetz.
Überhaupt schienen es die Hausherren versäumt zu haben, sich mit genügend Zielwasser zu versorgen. Denn auch Michael Planhof (4.), Tim Helwig (7.), Kadir Mutluer (19.) und Karagülmez (37.) konnten den Ball aus aussichtsreicher Position nicht im Tor der Westfalia unterbringen, die sich spätestens nach der Roten Karte für Ralph Jonca, der nach einer Tätlichkeit des Feldes verwiesen wurde (25.), kaum noch aus der eigenen Hälfte befreien konnte.
Aus ihrer Überlegenheit konnten die Gastgeber aber auch nach dem Seitenwechsel kein Kapital schlagen. Zwar drängten und drückten sie weiter, doch Kai von der Gathens Fallrückzieher kratzte Leon Schmitz noch von der Linie gekratzt. Und so wäre es schließlich fast gekommen, wie so häfig: In der zweiten Minute der Nachspielzeit tauchte Andreas Neumann völlig alleine vor Hüls-Keeper Tobias Rantzow auf, schob den Ball aber knapp neben das Tor. „Da hatten wir ziemliches Glück“, befand Hüls-Boss Horst Darmstädter, der trotz der Vielzahl an Chancen für den VfB zugab: „Letztendlich geht das Ergebnis in Ordnung, weil Rhynern aufopferungsvoll gekämpft hat.“
Unterdessen ist die Zukunft von Hüls‘ Kapitän Engin Yavuzaslan, der wegen einer Notbremse in der 65. Minute „Rot“ sah, geklärt. Denn Yavuzaslan hat am Badeweiher seinen Vertrag um unglaubliche fünf Jahre verlängert. „Das bedeutet quasi lebenslang“, lachte der 29-jährige Kapitän vor dem Spiel gegen Rhynern. „Ich werde meine Karriere damit auch beim VfB beenden. Für mich gibt es keine andere Alternative als den VfB. Selbst für mehr Geld würde ich nirgendwo anders spielen wollen. Denn Hüls ist mein zweites Zuhause.“