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Phönix Eving: Interview mit dem neuen SG-Trainer Frank Hibbeln
"Sind eine Spielgemeinschaft, kein Karnevalsverein!"

Phönix Eving: Interview mit dem neuen SG-Trainer Frank Hibbeln
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Ob die Gründer des Vorgängervereins der SG vor fast 100 Jahren schon an das Saisonfinale 2008/09 dachten, als sie ihren Klub auf den Namen Phönix tauften? Denn genau wie der ägyptische Sagenvogel, der sich - nachdem er verbrannt ist - wieder aus der eigenen Asche erhebt, feiert auch der gleichnamige Landesligist momentan eine unerwartete Wiederauferstehung.

Passenderweise auf dem Aschenplatz am Grävingholz - das hat schon fast das Zeug zum Mythos. RevierSport sprach mit dem neuen Phönix-Eving-Trainer Frank Hibbeln über die Gründe für die Trendwende und die Perspektive des Klubs.

RevierSport: Frank Hibbeln, wie kann es sein, dass eine Mannschaft, die gegen Hombruch und den WSV Bochum acht bzw. sechs „Stück“ bekommt, nun selbst mit 4:0 gegen Hordel gewinnt?

Frank Hibbeln: Tja, wie kann das sein? Ich habe versucht, die Mannschaft daran zu erinnern, worin das SG in unserem Vereinsnamen steht. Wir sind eine Spielgemeinschaft, kein Karnevalsverein! Wir können nur gemeinsam etwas erreichen. Und aufgrund meiner Vergangenheit im Verein, hat meine Ansprache wohl auch die Spieler erreicht.

Frank Hibbeln ist ein "alter Bekannter" am Grävingholz. Der 43-Jährige war bereits als Trainer, Sportlicher Leiter und im Vorstand des Vereins tätig. Trotz "berufsbedingter Zeitknappheit" war es für den selbständigen Bestattungsunternehmer deshalb klar, dass er in der schwierigen Situation hilft.

Machen Sie denn irgendwas anders als Ihre Vorgänger?

Ich drücke es mal vorsichtig aus: Manchmal liegt es ja vielleicht doch am Trainer. Die Mannschaft hat konditionelle Defizite, daran kann ich natürlich in den letzten fünf Partien nichts mehr ändern, das muss in der Vorbereitung passieren. Ich bin jetzt vor allem als Motivator gefragt und muss der Mannschaft klar machen, dass jeder für den anderen rennen muss.

Hatten Sie keine Vorbehalte, den „Schleudersitz“ zu übernehmen?

Nein, ich hatte mein Engagement ja selbst angeboten. Phönix Eving ist für mich eine echte Herzensangelegenheit, hier würde vieles den Bach runter gehen, wenn wir den Klassenerhalt verpassen, deshalb wollte ich in den letzten sieben Spielen unbedingt versuchen, etwas zu bewegen.

Was meinen Sie damit?

Ich habe versucht, den zumeist jungen Spielern klarzumachen, was der 2008 verstorbene Ehrenvorsitzende Dieter Beuchel hier aufgebaut hat. Wir sind der dienstältetste Dortmunder Landesligist. Eine Frau wie Waltraud Mai, die hier jeder kennt, arbeitet zwölf Stunden am Tag in der Heißmangel, und brät mit 72 Jahren bei uns die Würstchen, die hängt mit dem Herzen am Verein. Dann sollen wir ja im Sommer einen Kunstrasenplatz bekommen, wer weiß, was daraus wird, wenn wir absteigen.

Wie groß sind denn die Chancen auf den Klassenerhalt noch?

Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir nur noch Endspiele haben. Von den 15 Punkten, die noch vergeben werden, müssen wir elf holen. Auch am Sonntag in Schwerin müssen wir was holen, auch wenn uns der Kunstrasen dort sicher nicht liegt.

Wie beurteilen Sie das Restprogramm?

Besonders schwer wird natürlich das Spiel gegen Wattenscheid 08, aber ansonsten denke ich, dass wir das Potenzial haben, um gegen die Gegner aus der unteren Tabellenhälfte auch zu gewinnen.

Am letzten Spieltag müssen Sie aber tatenlos zusehen was die Konkurrenz macht.

Das ist für mich Wettbewerbsverzerrung, keine Chancengleichheit! Wie kann man nur eine ungerade Staffeleinteilung vornehmen? Ich will keinem was unterstellen, aber so sind Absprachen zu befürchten. Es sollten alle gleichzeitig spielen - und zwar wirklich alle!

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