Die Bilder aus den Nachrichten schockieren. Und doch gewähren sie nur einen kurzen Einblick in die Tragödie, die am Montag (6. Februar 2023) im Süden der Türkei und nördlichen Gebieten Syriens begann.
Ein Erdbeben mit Magnitude 7,8 Mw und weitere Nachbeben erschütterten besagte Regionen und forderten laut aktuellen Schätzungen der türkischen Behörden, der syrischen Regierung und der Helfer-Gruppe Weißhelme bereits mehr als 11.000 Tote.
Es wird Hilfe benötigt – und zwar dringend. Diesem Notruf folgte auch der Trainer des Mülheimer FC 97, Ahmet Inal. Er spielte zu seiner aktiven Profi-Zeit in Gaziantep und Hatay. Beide Regionen liegen im Südosten der Türkei und sind schwer von der Naturkatastrophe betroffen.
Der heutige Landesliga-Trainer und Ex-Profi Inal erklärte: "Meine erste Profistation war bei Gaziantepspor. Ich habe in der Stadt viele Verwandte und Bekannte, mit denen ich in regelmäßigem Austausch stehe."
Mein Cousin und seine Familie können nicht mehr in ihr Haus. Auch wenn es nicht eingestürzt ist, ist es nicht sicher. Sie leben mit den Kindern in ihrem Kleinwagen und ernähren sich von Keksen und Wasser. Alles ist zu. Bis auf eine Bäckerei haben keine Lebensmittelläden offen. Es gibt weder Strom noch Wasser noch kommt er an sein Geld, weil Automaten nicht funktionieren.
Ahmet Inal
Ein Cousin des Mülheim-Coaches lebt in Gaziantep und berichtete per Videochat von der Verwüstung. Inal gab gegenüber RevierSport die beschriebene Situation weiter: "Mein Cousin erzählt mir von eingestürzten Häusern. In vielen Bereichen ist noch keine Hilfe angekommen, weil einfach zu viel los ist. Die Menschen leben wortwörtlich in Schutt und Asche."
Am 1. März will er mit einer Auswahl von türkischen Ex-Profis und Amateurspielern gegen die erste Mannschaft von Hordel antreten. Die Erlöse sollen über die AWO Bochum direkt in die betroffenen Gebiete gelangen und den Menschen, die alles verloren haben, helfen.
Weiter erzählte er: "Mein Cousin und seine Familie können nicht mehr in ihr Haus. Auch wenn es nicht eingestürzt ist, ist es nicht sicher. Sie leben mit den Kindern in ihrem Kleinwagen und ernähren sich von Keksen und Wasser. Alles ist zu. Bis auf eine Bäckerei haben keine Lebensmittelläden offen. Es gibt weder Strom noch Wasser noch kommt er an sein Geld, weil Automaten nicht funktionieren."
Es ist eine Extremsituation, doch Inal schätzt sich glücklich kein direktes Familienmitglied an das Erdbeben verloren zu haben. Außerdem ist er froh, mit seinem Cousin im Austausch zu stehen – denn: Wie es Freunden und Bekannten in Hatay geht, weiß er nicht: "Von alten Mitspielern aus meiner Zeit bei Hatayspor habe ich seit drei Tagen nichts gehört. Keine Posts, keine Nachrichten und Anrufe kommen nicht an oder werden nicht angenommen. Natürlich mache ich mir große Sorgen, weil ich überhaupt nicht weiß, wie der aktuelle Stand ist."