Die tonangebende Mannschaft in den Anfangsminuten war der Gastgeber aus Moers. Das Team von Sezgin Demirci zeigte sich sofort offensiv ausgerichtet und ging durch Maximilian Stellmach beinahe in Führung. Der Lupfer des Mittelstürmers flog aber wenige Zentimeter am Kasten von Alexander Golz vorbei (13.). “Das war eine einhundert prozentige Chance. Da hätten wir in Führung gehen müssen”, haderte SVS-Trainer Demirci.
Die Gäste aus Hattingen, zuletzt mit einem wichtigen 2:0-Heimsieg gegen den FC Kray, agierten ähnlich abwartend, wie schon im Duell mit den Essenern. Auch dieamal sollte sich diese Taktik von SFN-Trainer Jürgen Margref als passend erweisen, denn durch die erste gute Kombination ging seine Mannschaft durch Florian Machtemes im Führung (28.).
Trotz des überraschenden Rückstands gab sich Scherpenberg nicht beeindruckt und setzte die offensive Ausrichtung fort. “Wir hatten sie eigentlich gut im Griff”, lobte Demirci die Leistung seiner Schützlinge. In Minute 45 sollte dann jedoch zum ersten Mal Schiedsrichter Jörn Jörissen im Mittelpunkt stehen.
Nach einem Duell zwischen Dominik Weigl und einem SFN-Angreifer zeigte Jörissen umstritten und unter großen Diskussionen auf den Punkt. “Er hat mir erklärt, dass Weigl zwar als Erster am Ball war, aber nicht den Spieler umhauen muss. Solche Situationen hast du in der Bundesliga jedes Wochenende. Da gibt es keinen Elfmeter”, wetterte Demirci sichtlich gereizt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Niklas Lümmer zum 2:0-Pausenstand, der mindestens Platz drei bedeuten würde.
So etwas kommentiere ich sonst nicht, aber die Schiedsrichterleistung war einfach auffällig schlecht. Das war eindeutig zu viel. Den Aufstieg hake ich nun offiziell ab
Scherpenbergs Trainer Demirci
Nach dem Pausenpfiff setzte sich das Bild aus der ersten Hälfte fort: Scherpenberg spielte, so gut es auf der trockenen Asche ging, Niederwenigern kämpfte und setzte immer wieder Nadelstiche. Das Hauptaugenmerk im zweiten Durchgang lag aber weniger auf den spielerischen Momenten, als auf Jörissen und seine Assistenten. Je länger das Spiel andauerte, desto härter wurde die Gangart der Scherpenberger.
Nico Frömmgens (37.) und Ercan Sendags (57.) Unsportlichkeiten waren die auffälligsten Aktionen in einem sehr nervösen und komplizierten Spiel. Sendag flog in Minute 78. sogar mit Gelb-Rote vom Platz. Hinzu kamen einige Abseitspositionen der Scherpenberger, die für Diskussionen sorgten. “Ich bin sehr glücklich, dass der Unparteiische nicht eingeknickt ist und meine Spieler ihren Mann gestanden haben”, lobte Margref. Sein Gegenüber sah das deutlich anders: “So etwas kommentiere ich sonst nicht, aber die Schiedsrichterleistung war einfach auffällig schlecht. Das war eindeutig zu viel. Den Aufstieg hake ich nun offiziell ab”, hielt sich ein sichtlich geladener Demirci noch zurück.
Torverhältnis könnte am Ende entscheidend sein
Für den sportlichen Schlusspunkt sorgte der eingewechselte Marius Lünemann mit einem Abstauber am langen Pfosten (83.) durch den Sieg ziehen die Sportfreunde an Scherpenberg vorbei. Nach dem Patzer des FSV Duisburg (2:2 gegen Repelen) träumt Niederwenigern am letzten Spieltag also vom Direktaufstieg. Punktgleich mit 65 Punkten gehen die Kontrahenten in ihre Spiele gegen Schwafheim und Sonsbeck. Der FSV hat jedoch ein drei Treffer besseres Torverhältnis, das gegen Schlusslicht Schwafheim weiter ausgebaut werden soll und den SFN den Oberliga-Aufstieg über die Relegation erschweren soll.