Aber die letzten Tage waren wirklich extrem ereignisreich. Am Mittwoch wurde mit dem Bau des Kunstrasenplatzes begonnen, aber zu diesem Zeitpunkt war schon klar, dass es einen Wechsel auf dem Trainerstuhl geben würde.
Engin Tuncay ist nicht mehr Trainer der ersten Mannschaft. Ein Nachfolger wurde aber schnell im eigenen Verein gefunden, und der heißt Veli Kutlu – wieder einmal.
Nach einem Gespräch zwischen Trainer und Vorstand am Dienstagabend wurde der Entschluss gefasst, künftig getrennte Wege zu gehen. Einvernehmlich, wie beide Seiten betonen. „Wir haben eine Punktekrise“, sagt Engin Tuncay. „Die Ergebnisse waren zwar knapp, doch nach elf Spieltagen sind sechs Punkte zu wenig.“
Es sei jetzt an der Zeit, dass ein neuer Trainer komme, um für frischen Wind zu sorgen, so Tuncay weiter. Deshalb habe er den Weg frei gemacht. Fußball sei für ihn die schönste Nebentätigkeit der Welt, aber wenn diese Nebentätigkeit zur Belastung werde und der Spaß ausbleibe, müsse man einen Schlussstrich ziehen“, sagt der A-Lizenz-Inhaber. Die Aufgabe für Engin Tuncay war aber auch nicht ganz leicht. Nach dem Abstieg aus der Westfalenliga musste ein Neuaufbau gestartet werden. 16 neue Spieler kamen, und man konnte natürlich nicht davon ausgehen, dass jeder von den Neuen gleich einschlagen würde. „Ich mache den Spielern aber keinen Vorwurf, und ich wünsche dem Verein künftig das Glück, das wir zuletzt nicht hatten“, so Tuncay.
Die Verantwortlichen von Hedefspor hätten in der Trainerfrage schon in der Vergangenheit gerne eine langfristige Lösung gefunden. Doch das ist nicht gelungenen. Nach dem Abschied von Peter Kursinski, der von 2011 bis 2013 Hedeftrainer war und die Mannschaft in die Landesliga führte, drehte sich das Trainer-Karussell rasend schnell. Seung-Man Hong blieb immerhin noch eineinhalb Jahre, Aykut Kalan stand dagegen in keinem Pflichtspiel an der Linie. Weiter ging es mit Holger Aden, mit dem der Westfalenliga-Aufstieg gelang, Marco Slupek, Hans-Jürgen Gede und eben Engin Tuncay.
Die Mannschaft hat zu wenig Punkte
Jetzt soll es also wieder Veli Kutlu richten. Kutlu ist bei Hedefspor eine Institution, er führte den Verein 2006 zum umjubelten Bezirksliga-Aufstieg und hat im Verein fast schon jedes Amt ausgefüllt - bis auf das des 1. Vorsitzenden.
Der aktuelle Vereinschef, Yalcin Dogan, hofft nun, dass es bald wieder bergauf geht. „Wir haben zu wenig Punkte, aber mit dem Bau des Kunstrasens haben wir die Weichen für eine gute Zukunft gestellt“, so Dogan. Der Sportliche Leiter von Hedefspor, Yalcin Dogru, ist davon überzeigt, dass mit Veli Kutlu eine hervorragende Lösung gefunden wurde. „Das muss keine Übergangslösung sein“, sagt Dogru. „Auf jeden Fall wird sich Veli jetzt bis zur Winterpause um unsere erste Mannschaft kümmern. Veli Kutlu ist für den Verein enorm wichtig, er wird von allen respektiert. Wir bräuchten mehr Veli Kutlus. Und Veli ist sicherlich auch der richtige Mann, um einer verunsicherten Mannschaft neues Selbstvertrauen zu geben.“
So sieht es auch Geschäftsführer Arif Turan, der sagt: „Veli hat bei uns schon sehr oft als Feuerwehrmann geholfen. Schön wäre es, wenn er diesmal über die Saison hinaus Trainer bliebe.“