Nach dem Abpfiff gab es viel Gesprächsstoff. In einer hitzigen Landesliga-Partie kochten die Emotionen auf beiden Seiten hoch. „Das war Abstiegskampf pur“, stellte ESC-Trainer Karl Weiß klar. Trauriger Höhepunkt der Partie: Die Rote Karte für Julian Haase (75.). Für Weiß sei die Entscheidung etwas zu hart gewesen. Über weite Strecken konnten die Gäste aus Hattingen die Begegnung kontrollieren, ohne dabei echte Gefahr auszustrahlen.
Auf der Gegenseite hätte Rellinghausen bereits in der ersten Hälfte bereits führen müssen. Lukas Reppmann schoss aus zwei Metern über den leeren Kasten (9.). „Trotz der Überzahl kam von Niederwenigern nichts“, betonte ESC-Rechtsverteidiger Ioannis Ketsatis: „Der Sieg ist selbstverständlich verdient gewesen, auch wenn wir am Ende etwas Glück hatten“.
In der 90. Minute bekam der ESC einen Strafstoß von der Unparteiischen Caroline Telahr zugesprochen. Marc Enger trat an und verwandelte denkbar knapp, da Schlussmann noch am Sebastian Langer noch am Ball war, zum 1:0-Siegtreffer. Der Jubel der Essener war emotional, zumal kurz drauf Schluss war. Die Schiedsrichterin stand nicht nur wegen des späten Elfmeters in der Kritik. „Sie hat unterhaltsam gepfiffen. Die Krönung war der Strafstoß am Ende“, kommentierte SFN-Coach Jürgen Margref die Leistung der Unparteiischen süffisant. Für die Hattinger war es die erste Niederlage nach neun ungeschlagenen Spielen. „Wir haben das Insgesamt nicht gut gemacht. Es ist nicht überraschend, dass es uns nun erwischt hat“, sagte Margref über das Ende der Serie: „Es steht aber fest, dass wir mindestens noch zwei Siege brauchen“.
Rellinghausens Weiß nahm die Schiedsrichterin in Schutz: „Die Begegnung hatte Derby-Charakter und war nicht leicht zu leiten. Wir haben toll gefightet und hatten am Schluss das Glück auf unserer Seite." Durch den Erfolg springen die Essener auf den elften Tabellenplatz – nun hinter Niederwenigern – und haben ein Fünf-Punkte-Polster auf einen direkten Abstiegskampf. „Der Sieg war für uns elementar wichtig“, erklärte Ketsatis und schob hinterher: „Im Tabellenkeller ist alles eng beieinander. Wir müssen nun unbedingt nachlegen und dürfen uns nicht ausruhen."