Adrian Alipour ist zwiegespalten. Der Coach des KSC ärgert sich über das große Verletzungspech, das sein Team derzeit befallen hat. In den bisherigen Testspielen hatte er zum Teil keinen einzigen Ersatzspieler auf der Bank. Da auch alle etatmäßigen Torhüter verletzt sind, musste der Keeper der dritten Mannschaft aushelfen. Unzumutbare Zustände, die doch eigentlich Einfluss auf die Leistungen haben müssten - sollte man meinen.
Doch im Gegenteil: die Ergebnisse stimmen und was sein Team auf dem Platz abliefert, stellt Alipour bislang sehr zufrieden. Ein Remis und zwei Siege holte Kirchhörde, am vergangenen Sonntag konnte sogar die zweite Mannschaft des SC Paderborn mit 1:0 besiegt werden. Roman Lizenberger erzielte das Tor des Tages. "Die Jungs sind heiß, es läuft richtig gut", berichtet Alipour. Auch der einzige Neuzugang Mohamed El Moudni habe sich gut integriert, erzählt der Trainer. Wenn die Verletzten zurückkommen, darf der KSC auf eine gute Rückrunde hoffen.
"Wer vom Aufstieg spricht, hat sie nicht mehr alle"
Doch vom Aufstieg wird in Kirchhörde allenfalls geträumt, aber nicht gesprochen, denn Alipour betont: "Wer in dieser Liga vom Aufstieg spricht, hat sie nicht mehr alle." Selbst der Zwölfte hat in der ausgeglichenen Spielklasse nur sieben Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz zwei.
Während derzeit noch die Vorsicht regiert, wird Kirchhörde in der nächsten Saison womöglich auch offiziell einen Angriff nach oben starten. Der Trumpf beim KSC heißt Kontinuität. Bereits 15 Zusagen hat der Verein für die kommende Spielzeit beisammen. Alle wichtigen Spieler sind gebunden, auch Alipour selbst wird bleiben. Mit Viktor Schumacher (SC Dorstfeld) steht der erste Neuzugang bereits fest. "Wir arbeiten schon seit längerem daran, gewisse Dinge zu automatisieren", verrät der Trainer. Die eingespielte Mannschaft soll sich spätestens in der Saison 2014/15 als Vorteil herausstellen - vielleicht ja auch schon früher.