„Schwach, unkonzentriert, zu passiv, zu langweilig.“ Die Ausdrücke, die Herbedes Trainer Marco Held für das Training und das Spiel seiner Elf fand, sind nicht gerade die freundlichsten. Seine Mannschaft habe "die Trainingswoche in die Partie gebracht."
Kein Wunder, dass die Serie von zuletzt sechs ungeschlagenen Spielen kurz vor der Winterpause zu Ende ging. Der SV Sodingen beendete den Lauf des Aufstiegskandidaten und gewann mit 2:1 (1:0). Den Grundstein für den Erfolg legte Tobias Mauroff schon nach 18 Minuten, als er eine Flanke von Cagatay Öztoprak einköpfte. Herbedes Keeper Daniel Hamann sah nicht gut aus, da ihm der Ball durch die Hände rutschte.
Herbede wird erst in Unterzahl wach
Herbede fand kurioserweise erst ins Spiel, nachdem Innenverteidiger Daniel Hain in der 55. Minute mit Gelb-Rot vom Platz flog und Mauroff per Elfmeter sein zweites Tor des Tages erzielte. Ein ärgerlicher Platzverweis, fand Held: "Ich habe den Jungs vorher gesagt: 'Wenn ihr grätscht, dann nur, wenn der Ball sicher erreichbar ist!' Außerdem ist Daniel eigentlich so schnell, dass er gar nicht grätschen muss."
Obwohl Herbede nun endlich aufwachte, hätte die Partie zehn Minuten später bereits entschieden sein können, wenn Christoph van den Heusen bei seinem Lauf in Richtung Tor abgespielt hätte, anstatt den Ball an die Latte zu donnern.
Michel Bindsteiner bestrafte die Nachlässigkeiten und traf nach 68 Minuten zum überraschenden Anschlusstreffer. "Wir haben uns das Leben in dieser Phase selbst schwer gemacht. Eigentlich müssen wir das dritte Tor machen", sagte SVS-Coach Franko Pepe nachher. So hatte sein Team Glück, dass es für Herbede nicht mehr zum Ausgleich reichte. Sodingen geht damit ohne eine Heimniederlage in die Winterpause. Eine starke Bilanz.